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ErnstLeonhardt

25.9.1885 Trace City (Tennessee, USA), 26.3.1945 Oberndorf (Württemberg), von Basel, ausgebürgert 1943. Sohn des Wilhelm Friedrich, aus Deutschland, und der Josephine geb. Gerig. Lina Keller. Prokurist. 1933 Gauführer von Basel-Solothurn der Nationalen Front, dann wegen Differenzen Gründung des "Volksbunds, Kampfgemeinschaft für Schweiz. Nationale und Soziale Erneuerung". L. nannte den Volksbund auch "Nationalsozialist. Schweiz. Arbeiterpartei" und verwendete als Emblem das Hakenkreuz. Einem Verbot der Bewegung kam er 1938 durch die Gründung der "Schweiz. Gesellschaft der Freunde einer autoritären Demokratie" (SGAD) zuvor. Die 1940 illegal ins Leben gerufene "Nationalsozialist. Bewegung in der Schweiz" belieferte der inzwischen nach Frankfurt am Main emigrierte L. mit Flugblättern, in denen er die Entsendung der halben Schweizer Armee nach Russland vorschlug. Als Schulungsverantwortlicher der Auslandschweizerorganisation "Nationalsozialist. Schweizerbund" wollte L. ein Schweizerkorps auf die Beine stellen; die Deutschen führten aber die Schweizer Freiwilligen direkt der Waffen-SS zu. 1942-44 wurde L. wegen Anwerbung zu fremdem Militärdienst und Angriffs auf die Unabhängigkeit der Eidgenossenschaft in Abwesenheit zu insgesamt fünfzehneinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Er starb bei einem Fliegerangriff. Major.

Quellen und Literatur

  • Schweizervolk! Deine Schicksalsstunde ist gekommen!, 1940
  • W. Rüthemann, Volksbund und SGAD, 1979
  • V. Oertle, "Sollte ich aus Russland nicht zurückkehren ...", 1997
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 25.9.1885 ✝︎ 26.3.1945

Zitiervorschlag

Walter Wolf: "Leonhardt, Ernst", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.11.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/043422/2008-11-25/, konsultiert am 29.03.2024.