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KarlMeuli

16.9.1891 Märstetten, 1.5.1968 Basel, ref., von Nufenen. Sohn des Johann Lorenz, Arztes, und der Bertha geb. Hilty. Ledig. Ab 1911 Stud. in Griechisch, Latein, Sanskrit und Archäologie in München, Berlin und Basel, 1920 Promotion. 1919-57 Lehrer am humanist. Gymnasium in Basel. 1926 Habilitation, 1933 ao. und 1942-60 o. Prof. für klass. Altertumswissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der antiken Volkskunde. M.s Forschung verband Philologie, Volkskunde, Ethnologie, Archäologie, Prähistorie, Religionsgeschichte und Psychologie. Er ging aus vom Anschaulichen und Konkreten, von exakt analysierten Texten und genau beobachteten Monumenten, Sitten, rituellen Handlungen und Kultbegehungen, verfolgte anhand ethnolog. Parallelen die Veränderungen ihrer Funktion durch versch. Kulturstufen bis möglichst nahe an ihren Ursprung. Zu seinen wichtigsten Werken gehören "Schweizer Masken" (1943), "Herkunft und Wesen der Fabel" (1954) und "Das Weinen als Sitte" (1970). Als Herausgeber betreute M. die Gesamtausgabe der Werke Johann Jakob Bachofens. Für seine wissenschaftl. Verdienste fand er internat. Anerkennung als Ehrenmitglied von acht gelehrten Gesellschaften sowie der Akademien von Heidelberg und Oslo. 1935-43 und 1955-57 wirkte M. als Obmann der Schweiz. Gesellschaft für Volkskunde und wandte sich in seiner ersten Amtszeit gegen eine völk.-rassist. Instrumentalisierung der Volkskunde.

Quellen und Literatur

  • Ges. Schr., 2 Bde., hg. von T. Gelzer, 1975
  • UBB, Nachlass
  • F. Jung, Karl M., 1976
  • Klass. Antike und neue Wege der Kulturwiss., hg. von F. Graf, 1992
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Zitiervorschlag

Thomas Gelzer: "Meuli, Karl", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.12.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/042249/2009-12-08/, konsultiert am 29.03.2024.