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Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS)

Gegr. 1906 für den Bau der Berner Alpenbahn Frutigen-Brig, kaufte die Eisenbahngesellschaft BLS 1907 die Spiez-Frutigen-Bahn, 1913 die Thunerseebahn und die Schiffbetriebe Thuner- und Brienzersee. An der als AG organisierten BLS war der Kt. Bern 2001 zu 65%, die Eidgenossenschaft zu 18% und Gemeinden sowie Private zu 17% beteiligt.

Werbeplakat, 1912 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
Werbeplakat, 1912 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).

Die Schweizer Privatbahnen konnten in der Auseinandersetzung um eine alpenquerende Bahnstrecke im letzten Drittel des 19. Jh. trotz diverser Projekte auch im Osten und Westen des Landes vorerst nur die Gotthardtransversale durchsetzen. Der Simplonvertrag von 1895 und die Bauarbeiten am Simplontunnel (Vollendung 1906), zuerst unter der Jura-Simplon-Bahn (JS), ab 1903 unter den SBB, zogen den Bau neuer Privatbahnstrecken als Zubringer zur Simplonlinie nach sich. Darunter wurden auf Berner Initiative (Wilhelm Teuscher, Arnold Gottlieb Bühler) und mit franz. Kapital 1901 die Bern-Neuenburg-Bahn und 1915 der Grenchenberg-Jura-Durchstich (Grenchen-Moutier-Bahn) zur Verkürzung der Strecke Bern-Belfort realisiert. Diese Linien bilden Bestandteile der BLS-Gruppe. Krönender Abschluss des Westalpenbahnbaus war die von Anbeginn voll elektrifizierte Lötschbergbahn. Bei der übereilten Realisierung des Tunnels kam es zu einem Gerölleinbruch, bei dem 25 Arbeiter starben. Der Lötschbergtunnel wurde 1913 mit einem Umgehungsbogen um das Unglücksgebiet vollendet. Die Nordrampe weist die Doppelkehrtunnels bei Blausee (Gem. Kandergrund, mit Erlebnispfad) auf, die Südrampe ist geprägt durch aufwendige Brückenbauten, die für den Doppelspurausbau bis 1992 grösstenteils erneuert wurden. 1994 wurde auf einer dritten Schienenachse im Lötschbergtunnel ein Huckepackkorridor geschaffen. Um den internat. Schwerverkehr über die 27‰-Rampen führen zu können, hat die BLS stets modernstes, leistungsfähiges Material eingesetzt und dadurch schweiz. Pionierarbeit auf dem Gebiet der Elektrotraktion herausgefordert. 1998 schloss die BLS Lötschbergbahn AG mit der DB Cargo der Deutschen Bahn AG einen Vertrag über die Zusammenarbeit im Nord-Süd-Güterverkehr ab, womit der BLS eine Schlüsselrolle im wichtigsten Auslandmarkt der Deutschen Bahn zukommt. Die BLS-Gruppe betrieb 2001 250 km Strecken, davon 115 km Stammstrecken und 135 km mitbetriebene Bahnen, und beschäftigte 1'500 Personen.

Transportleistungen der BLS 1938-1997

 Personen (Mio.)Güter (Mio. t)
19383,8891,596
19403,6743,272
19504,9471,837
19607,1133,537
19708,2464,977
19808,0524,950
19909,4876,289
19978,3995,968
Transportleistungen der BLS 1938-1997 -  BLS Lötschbergbahn AG

Quellen und Literatur

  • D. Schopfer, Die Bahnen der BLS, 1988
  • C. Zellweger, BLS - die grosse Alpenbahn, 1988
Weblinks
Normdateien
GND
Kurzinformationen
Variante(n)
BLS
Kontext Berner Alpenbahn

Zitiervorschlag

Hans-Peter Bärtschi: "Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.07.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041999/2002-07-03/, konsultiert am 29.03.2024.