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Denner

Grosses Detailhandelsunternehmen der Schweiz, heute v.a. ein Hartdiscounter (beschränktes Angebot zu dauerhaft tiefen Preisen). 1881 wurde Cäsar D. Teilhaber des von seinem Schwiegervater Heinrich Reiff 1860 in Zürich gegr. Mercerie- und Spezereihandelsgeschäfts, das nach D.s Tod in Consumgesellschaft Denner & Co. umbenannt und 1935 in eine AG umgewandelt wurde. 1951 übernahm Karl Schweri, Pionier des Schweizer Discount-Geschäfts, die Aktienmehrheit und entliess mehrere frühere Partner, die ihn 1947 aus dem Unternehmen gedrängt hatten. Mit der Aufhebung der Preisbindung der zweiten Hand im Schweizer Detailhandel 1967 erreichte Schweri einen ersten Erfolg im Kampf um günstigere Preise für die Konsumenten. Im gleichen Jahr eröffnete D. in Zürich den ersten Lebensmitteldiscountladen der Schweiz, 1970 erfolgte die Expansion in die Westschweiz, 1973 wurde der 100. Superdiscountladen in Mendrisio eingeweiht. Seit 1977 existiert die D.-Satellitenkette für selbstständige Detaillisten, während das Geschäft mit Discount-Reisen (Pronto-Reisen) 1994 eingestellt wurde. Mit der Übernahme der Franz-Carl-Weber-Spielwaren-Handelsgruppe 1984 hat D. eines der führenden Unternehmen dieser Branche erworben. Das 1988 eröffnete Optik-Discountgeschäft in Zürich wurde 1996 bereits wieder veräussert. 1994 erfolgte die Übernahme der Waro-Gruppe (2003 an Coop weiterverkauft) und 1998 der Erwerb von 50 Billi-Läden. 1999 beschäftigte D. ca. 1'240 Mitarbeiter, verfügte über 307 D.-Discount- sowie über 201 D.-Satelliten-Discount-Geschäfte und stand mit 933 Mio. Fr. Umsatz an erster Stelle im Food-Discount-Bereich. Per Ende Dez. 2000 übergab Schweri, der kurz darauf starb, die Leitung des Gesamtkonzerns seinem Enkel Philippe Gaydoul.

Quellen und Literatur

  • Die Weltwoche, Nr. 5, 1984
  • NZZ, 1.3.1994; 22.12.1995
Weblinks

Zitiervorschlag

Thomas Gmür: "Denner", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.05.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041790/2009-05-14/, konsultiert am 19.03.2024.