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RudolfClausius

2.1.1822 Köslin (Pommern, heute Koszalin, Polen), 24.8.1888 Bonn, ref. Sohn des Carl Ernst Gottlieb, Schulrats, und der Charlotte Wilhelmine Schultze. 1) Adelheid Rimpau, 2) Sophie Sack. 1840-44 Stud. in Berlin (Physik, Mathematik, Geschichte), 1848 Dr. phil. in Halle. 1855 Prof. für techn. und mathemat. Physik am Polytechnikum, ab 1857 auch an der Univ. Zürich, 1867 Wechsel nach Würzburg, 1869 nach Bonn. C. publizierte 1850 in den "Annalen der Physik" eine erste Arbeit zur Thermodynamik, die er noch "mechan. Wärmetheorie" nannte. Im Anschluss an das Modell von Sadi Carnot (1824) betrachtete er zunächst Kreisprozesse. Danach verallgemeinerte er die Theorie schrittweise, bis sie 1865 ihre endgültige Form erhielt. Aufgrund seiner Erkenntnisse führte er die neben der Energie wichtige thermodynam. Zustandsgrösse Entropie ein. Die zweite grosse Leistung C.s bestand in seiner 1857 erschienenen Arbeit über die kinet. Gastheorie, in der die idealen Gasgesetze und der Avogadrosche Satz auf atomist. Basis begründet wurden. 1858 verwendete C. zum ersten Mal die mittlere freie Weglänge zwischen zwei Stössen der Gasmoleküle, ausserdem vertrat er die Ansicht, dass Moleküle aus mehr als einem Atom bestehen könnten. So erklärte er die Natur des 1839 von Christian Friedrich Schönbein in Basel entdeckten Ozons (O3). Gemeinsam mit William Thomson gilt C. als Begründer der Thermodynamik.

Quellen und Literatur

  • Die mechan. Wärmetheorie, 3 Bde., 21876-91
  • ETH-BIB
  • W. Nernst, Rudolf C., 1922
  • NDB 3, 276-278
  • Dt. biogr. Enz., 2, 1995, 335 f.
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 2.1.1822 ✝︎ 24.8.1888

Zitiervorschlag

Günter Scharf: "Clausius, Rudolf", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.03.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041690/2010-03-11/, konsultiert am 29.03.2024.