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JakobSieber

28.12.1845 Ichertswil (heute Gemeinde Lüterkofen-Ichertswil), 28.6.1915 Burgdorf, reformiert, von Lüterkofen. Sohn des Stefan, Strohdeckers und Kämmers, und der Elisabeth geborene Nussbaumer. 1) 1865 Elisabeth geborene Sieber, Tochter des Jakob, Zimmermeisters, 2) 1893 Marianne Marti, geschiedene Laubscher. Bankangestellter in Olten, Postkommis in Solothurn, 1870 Buchhalter der Uhrenfabrik Roth & Cie. Ab 1871 Kriegskommissär, 1874-1887 freisinniger Solothurner Regierungsrat (1880 und 1883 Landammann). Weil Jakob Sieber bei Roth & Cie. unter anderem die Bilanz fälschte und Uhren stahl, wurde er nach seinem erzwungenen Rücktritt 1888 zu fünfeinhalb Jahren Zuchthaus, anteiliger Übernahme der Gerichtskosten und Schadenersatz verurteilt. Der Kantonalbank als Gläubigerin der Uhrenfabrik entstanden massive Verluste, die letztlich zulasten des Staats gingen. Dieser sogenannte Bankkrach gab den Anstoss zur kantonalen Verfassungsrevision von 1887. Nach Verbüssung seiner Strafe lebte Sieber als Geschäftsangestellter in Burgdorf.

Quellen und Literatur

  • M. Angst, «Der Solothurner Bankenkrach und die Verfassungsrevison 1887», in JbSolG 60, 1987, 3-235
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 28.12.1845 ✝︎ 28.6.1915

Zitiervorschlag

Tobias Krüger: "Sieber, Jakob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.11.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/032570/2011-11-23/, konsultiert am 29.03.2024.