de fr it

EmileArgand

6.1.1879 Eaux-Vives (heute Genf), 14.9.1940 Neuenburg, von Corsier (GE). Sohn des Gédéon-Louis, kaufmännischen Angestellten, reformiert, und der Franceline Jeannette geborene Taberlet, katholisch, von Morzine (Departement Haute-Savoie, F), 1887 geschieden. Ledig. Nach der Berufsschule in Genf war Emile Argand Zeichner in einem Bauunternehmen. Er bestand 1902 die klassische Maturität in Paris (wo seine Mutter lebte) und studierte 1902-1904 Medizin in Paris und Lausanne. Dann wechselte der begeisterte Geologe Argand das Studienfach und verfasste bereits 1905 mit seinem Lehrer Maurice Lugeon eine grundlegende Arbeit über die Struktur der penninischen Alpen und die Deckenüberschiebungen in Sizilien. Er setzte seine Arbeiten zu den Walliser und Piemonteser Alpen fort, veröffentlichte 1908 die "Carte géologique du massif de la Dent Blanche" und 1909 den Begleitkommentar als Dissertation. Die Kartenwerke zu den Decken der penninischen und der Westalpen (beide 1911) beschrieben erstmals klar die geologische Struktur der Alpen vom Golf von Genua bis in die Zentralschweiz. 1911 wurde Argand als ordentlicher Professor für Geologie an die Universität Neuenburg berufen. 1916 erschien "Sur l'arc des Alpes occidentales", eine Darstellung der alpinen Gebirgsbildung von ihren Ursprüngen an. Sehr früh nahm Argand Alfred Wegeners Theorie der Kontinentalverschiebung auf und erweiterte sie in seinem genialen Hauptwerk "La tectonique de l'Asie" (1924), das die gesamte erdgeschichtliche Entwicklung umreisst. 1913 erhielt er den Spendiaroff-Preis, 1927 den Marcel-Benoist-Preis.

Quellen und Literatur

  • Geolog. Inst. der Univ. Neuenburg, Fonds Argand
  • J.-P. Schaer, «Emile Argand 1879-1940», in Eclogae Geologicae Helvetiae 84, 1991, 511-534
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 6.1.1879 ✝︎ 14.9.1940

Zitiervorschlag

Marie-Jeanne Ducommun Cernuschi: "Argand, Emile", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.10.2001, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028772/2001-10-11/, konsultiert am 28.03.2024.