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Libri confraternitatum

Libri memoriales

L. sind Namenslisten in Buchform, die v.a. der klösterl. Liturgie des frühen MA zum Gedenken an lebende und tote Kleriker, aber auch an Laien dienten. Dazu kamen karitative Pflichten zugunsten der Armen, die in den L. festgelegt wurden und das Gedenken ergänzten. Unter dem starken Einfluss der angelsächs. Mission entstanden die L. aus den älteren Diptychen und erreichten im 8. und 9. Jh. ihre grösste Verbreitung durch den Erfolg der Gebetsverbrüderungen. Dieser Bewegung schlossen sich u.a. auch die Klöster Reichenau und St. Gallen an, in denen bedeutende L. geschaffen wurden. Die von universalen Zügen geprägten L. wurden weitgehend durch die individueller ausgestalteten Nekrologien (Jahrzeitbücher) abgelöst. Ebenfalls mit den L. verwandt sind die von Laien gepflegten Bruderschaftsbücher des späten MA (Bruderschaften).

Quellen und Literatur

  • K. Schmid, «Societas et Fraternitas», in Frühma. Studien 9, 1975
  • TRE 7, 195-212
  • LexMA 4, 1161; 6, 510-513, 1078 f.
  • LThK
Weblinks
Kurzinformationen
Kontext Verbrüderungsbücher

Zitiervorschlag

Christian Folini: "Libri confraternitatum", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/026996/2008-01-22/, konsultiert am 28.03.2024.