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ErnstKurth

1.6.1886 Wien, 2.8.1946 Münchenbuchsee, ab 1941 von Muri bei Bern. Sohn des Leopold, Juweliers. 1917 Marie-Louise Herren. K. studierte Musikwissenschaften bei Guido Adler in Wien, wo er 1908 mit der Arbeit "Der Stil der opera seria von Gluck bis zum Orfeo" promovierte. 1912 habilitierte er sich mit der Studie "Die Voraussetzungen der theoret. Harmonik und der tonalen Darstellungssysteme" an der Univ. Bern. Hier wirkte er ab 1912 als PD und wurde 1920 zum ao. Prof., 1927 zum o. Prof. für Musikwissenschaften ernannt. Als akadem. Lehrer und Forscher übte er mit Werken über den Kontrapunkt ("Grundlagen des linearen Kontrapunkts" 1917), die romant. Harmonik ("Romant. Harmonik und ihre Krise in Wagners «Tristan»" 1920), die musikal. Form und die Musikpsychologie, die mehrfach aufgelegt wurden, grossen Einfluss auf die Musikwissenschaft aus. K. verstand Musik und Ton nicht als "Einbruch ins Innere", sondern als "Ausbruch aus dem Inneren". Er war der Begründer und Herausgeber der "Berner Veröffentlichungen zur Musikforschung".

Quellen und Literatur

  • Bruckner, 2 Bde., 1925
  • Musikpsychologie, 1931
  • Selected Writings, hg. von L.A. Rothfarb, 1991
  • K. von Fischer, «Ernst K. (1886-1946)», in Schweizer Jb. für Musikwiss., NF 6/7, 1986-87, 11-21, (mit Werkverz.)
  • L.A. Rothfarb, Ernst K. as Theorist and Analyst, 1988
  • W. Krebs, Innere Dynamik und Energetik in Ernst K.s Musiktheorie, 1998
  • H.-P. Rösler, Die Musiktheorie von Ernst K. und ihr psycholog. Hintergrund, 1998
  • L. Schader, Ernst K.s "Grundlagen des linearen Kontrapunkts", 2001
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 1.6.1886 ✝︎ 2.8.1946

Zitiervorschlag

Regula Puskás: "Kurth, Ernst", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.11.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/026968/2008-11-06/, konsultiert am 16.04.2024.