de fr it

Jakob SamuelWyttenbach

Porträt von Jakob Samuel Wyttenbach. Öl auf Leinwand von Pieter Recco, 1818 (Naturhistorisches Museum Bern) © Fotografie Burgerbibliothek Bern, Porträtdok. 7886.
Porträt von Jakob Samuel Wyttenbach. Öl auf Leinwand von Pieter Recco, 1818 (Naturhistorisches Museum Bern) © Fotografie Burgerbibliothek Bern, Porträtdok. 7886. […]

14.10.1748 Bern, 22.5.1830 Bern, reformiert, von Bern. Sohn des Abraham, Tischmachers, und der Barbara Anliker. 1) 1782 Margaretha Ernst, 2) 1784 Katharina Pagan. 1763-1768 Studium an der Hohen Schule in Bern, 1765 Hauslehrer in Bipp, ab 1768 Studium der Theologie, 1772 Ordination, anschliessend Studium in Lausanne (Lausanner Stipendium). 1775 Rückkehr nach Bern und Prediger am Burgerspital, 1781 Helfer, 1783-1830 Pfarrer an der Heiliggeistkirche, daneben Bergrat (zuständig für den Bergbau), Erziehungsrat, Mitglied des Oberen Ehegerichts, der Bibliothekskommission, des Kirchen- und Schulrats sowie Lehrer für Naturwissenschaften am Waisenhaus, 1798-1805 am medizinischen Institut. Jakob Samuel Wyttenbachs grosses Interesse für Botanik, Entomologie, Geologie, Mineralogie und Gletscherkunde veranlasste ihn schon früh, ein Naturalienkabinett anzulegen. Er übersetzte Werke über die Alpenregion, etwa Horace Bénédict de Saussures "Reisen durch die Alpen" (4 Bde., 1781-1784) und verfasste Reisebeschreibungen der Alpen. 1776 unternahm er mit dem Maler Caspar Wolf eine Alpenreise. Der als Alpenforscher europaweit bekannte Wyttenbach empfing Gäste wie Johann Kaspar Lavater, de Saussure und Johann Wolfgang von Goethe. In Bern verkehrte er mit allen namhaften Naturforschern, so mit Albrecht von Haller und Daniel Sprüngli, und engagierte sich zeitlebens für die Gründung eines naturhistorischen Museums. Er gehörte 1786 zu den Mitgründern der Naturforschenden Gesellschaft Bern, 1788 des Botanischen Gartens sowie 1815 der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft und war Mitglied der Ökonomischen Gesellschaft Bern sowie korrespondierendes Mitglied zahlreicher in- und ausländischer naturforschenden Gesellschaften. Als Theologe zählte er 1798 zu den Gründern der Erbauungsgesellschaft und 1805 der bernischen Bibelgesellschaft.

Quellen und Literatur

  • «Kurzer Abriss der fürnehmsten Umstände meines bisherigen Lebens», in BZGH 43, 1981, 41-74 (hg. von L.A. Burckhardt)
  • R. Wolf, «Jakob Samuel Wyttenbach», in BTb 1, 1852, 148-174; 2, 1853, 118-153
  • F.W. Bautz, Biogr.-Bibliograph. Kirchenlex. 14, 1998, 262-264
  • J.H. Wäber et al., «"Damit ich dem beständigen Anhalten meiner Frau endlich ein Ende mache": Jakob Samuel Wyttenbach (1748-1830) und sein Porträt von 1785», in BZGH 65, 2003, 109-149
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF

Zitiervorschlag

Gerrendina Gerber-Visser: "Wyttenbach, Jakob Samuel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025807/2013-11-28/, konsultiert am 29.03.2024.