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Claude deSeyssel

um 1450 Aix-les-Bains, 31.5.1520 Turin. Sohn des Claude, Marschalls von Savoyen und Ritters des Annuntiatenordens, und der Guillerme de la Motte. Studium in Turin und Pavia, 1486 Doktorat in Zivil- und Kirchenrecht. Vor 1503 Priesterweihe. Ab 1497 diente Claude de Seyssel Karl VIII., ab 1498 Ludwig XII. Er wurde mit mehreren Gesandtschaften in die Eidgenossenschaft beauftragt und setzte sich 1508 im Dufourhandel für Karl II. von Savoyen ein. 1512 gelang es ihm, die Schweizer in den Mailänderkriegen zur Neutralität zu verpflichten. 1513 setzte er sich vergeblich für eine Allianz zwischen der Schweiz und Frankreich ein, um die Eidgenossen von der Heiligen Liga zu lösen. Ab 1511 war er Bischof von Marseille, 1517 Erzbischof von Turin und Berater von Karl II. 1519 erschien sein Werk "La grant Monarchie de France". Gemäss François Bonivard gehen die absolutistischen Ideen Karls II. und dessen annexionistische Politik gegenüber Genf auf de Seyssel zurück.

Quellen und Literatur

  • A. Caviglia, Claudio di Seyssel, 1450-1520, 1928
  • F. Bonivard, Chroniques de Genève, hg. von M. Tripet, 2, 2004, 44 f., 70
  • R.A. Boone, War, Domination, and the Monarchy of France: Claude de Seyssel and the Language of Politics in the Renaissance, 2007
Weblinks

Zitiervorschlag

Micheline Tripet: "Seyssel, Claude de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.05.2013, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025701/2013-05-02/, konsultiert am 29.03.2024.