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AugustaWeldler-Steinberg

1.11.1879 Pomorzany (Galizien, Österreich-Ungarn, heute Ukraine), 10.11.1932 Zürich, israelitisch, ab 1899 von Niederhallwil (heute Hallwil). Tochter des Wilhelm Wolf Steinberg, Kaufmanns, und der Adele geborene Mieses. Schwester von Salomon David Steinberg. 1909 Norbert Weldler (->). Aufgewachsen in Endingen und Luzern, Primarlehrerinnenpatent als erste Jüdin in Luzern. Studium der Geschichte, Philosophie und der deutschen Literatur an der Universität Bern, 1902 Promotion mit der ersten Darstellung zur mittelalterlichen Geschichte der Juden in der Schweiz. 1904 erteilte Augusta Weldler-Steinberg Sprachkurse für Ostjuden in Zürich und edierte danach in Berlin Werke deutscher Dichter (u.a. von Theodor Körner) und insbesondere jenes der jüdischen Schriftstellerin Rahel Varnhagen. Nach ihrer Rückkehr leitete Weldler-Steinberg ab 1919 das jüdische Korrespondenzbüro in Zürich. 1922 erhielt sie den Auftrag, eine neuzeitliche Geschichte der Juden in der Schweiz zu verfassen. Neben ihrer Tätigkeit als Journalistin erstellte sie bis 1932 ein Typoskript, das der Schweizerische Israelitische Gemeindebund aus politischen Überlegungen nicht herausgeben wollte. Es erschien 1966 bzw. 1970 in zwei Bänden und stellt bis heute das Standardwerk für die politische Geschichte der Juden in der Schweiz dar. Weldler-Steinberg war eine engagierte Zionistin und leitete das Jugendressort im Schweizerischen Zionistenverband.

Quellen und Literatur

  • Intérieurs aus dem Leben der Zürcher Juden im 14. und 15. Jh., 1959
  • StALU
  • StAZH
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Kurzinformationen
Variante(n)
Augusta Steinberg (Geburtsname)
Augusta Weldler (Ehename)
Lebensdaten ∗︎ 1.11.1879 ✝︎ 10.11.1932

Zitiervorschlag

Robert Uri Kaufmann: "Weldler-Steinberg, Augusta", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.10.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023993/2013-10-10/, konsultiert am 29.03.2024.