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Ernst

Ratsgeschlecht der Stadt Bern. Die ursprünglich aus Thun stammende Fam. bürgerte sich um 1476 mit dem 1485 als Grossrat bezeugten Hans ein. Erst im 17. Jh. traten die E., zu der Schreiber, Notare und vom 16. bis zum 18. Jh. Pfarrer zählten, politisch in den Vordergrund. Ab 1630 stellten sie Landvögte, ab 1688 waren sie im Kl. Rat vertreten. Im 18. und 19. Jh. zeichneten sie sich durch hochrangige Offiziere in franz., holländ., preuss., neapolitan. und sardin. Diensten aus. Darunter befanden sich die Brüder Beat Rudolf (->), Hieronymus Friedrich (->) und Johann Viktor (->), der zum Stammvater der dt. Linie (ab 1907 von Ernest) wurde. Im 19. und 20. Jh. betätigten sich Berner E. als Privatbankiers. Die Bank von Ernst, 1869 von Vinzenz (1837-1916) gegründet, und die Bank Armand von Ernst, eine ab 1892 unter Armands (1855-1937) Namen geführte Privatbank (1812 als Handelsfirma de Steiger & Wagner gegründet), gingen an Grossbanken über, weil familieninterne Nachfolger fehlten. Erstere entwickelte sich zum internat. Institut, ab 1967 als Tochter der engl. Hill-Samuel-Gruppe und seit 1993 der dt. HypoVereinsbank, Letztere wurde 1976 vom Schweiz. Bankverein (heute UBS) übernommen. Ein Zweig der Fam. lebt in Genf.

Quellen und Literatur

  • BBB, Nachlass Hans Ulrich E., Firmenarchiv Bank E.
  • von Rodt, Genealogien 1, 335-353

Zitiervorschlag

Barbara Braun-Bucher: "Ernst", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.12.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020870/2004-12-01/, konsultiert am 29.03.2024.