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Gustav AlbertWegmann

Ansicht von Westen des Kantonsschulgebäudes Zürich. Aquatinta von Johannes Ruff nach einer Zeichnung von Johann Ulrich Burri, um 1860 (Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv).
Ansicht von Westen des Kantonsschulgebäudes Zürich. Aquatinta von Johannes Ruff nach einer Zeichnung von Johann Ulrich Burri, um 1860 (Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv). […]

9.6.1812 Steckborn, 12.2.1858 Zürich, reformiert, von Zürich. Sohn des Heinrich, königlich-württembergischen Kavallerie-Leutnants, und der Johanna Elisabetha Bayer, aus Niederhall (Württemberg). Margaretha von Orelli, Tochter des Bankiers Hans Konrad. Gustav Albert Wegmann verbrachte seine Schul- und Lehrzeit in Zürich (u.a. als Maurergeselle bei Heinrich Volkart), studierte 1832-1835 Architektur bei Heinrich Hübsch und Friedrich Eisenlohr in Karlsruhe. Wegmann hielt sich 1835-1836 in München auf, wo ihn namentlich das Werk Friedrich von Gärtners stark beeinflusste (Münchner Rundbogenstil). Ab 1836 war er mit kurzen Unterbrechungen in Zürich tätig. Zusammen mit Ferdinand Stadler und Leonhard Zeugheer ist er einer der wichtigsten Vertreter der nordostschweizerischen Architektur nach 1830 bis zum Auftreten Gottfried Sempers ab 1855. Wegmann hat sich mit den meisten zeitgenössischen Bauaufgaben beschäftigt und verfügte über einen ausgesprochenen Sinn für zweckmässige Lösungen, Baumaterialien und Konstruktionen. Stilistisch knüpfte er beim Karlsruher und Münchner Rundbogenstil an. Seine Kantonsschule (1837-1842) in Zürich ist eine beachtliche Paraphrase auf Karl Friedrich Schinkels Berliner Bauakademie. Insgesamt hat es Wegmann verstanden, die "grosse Architektur" seiner Zeit in die bescheidenen örtlichen Verhältnisse zu übertragen und ein Werk zu schaffen, das Eigenständigkeit und Zweckmässigkeit mit Originalität verbindet. Wichtigste Werke in Zürich: Kantonsspital (1835-1842, zusammen mit Zeugheer, abgebrochen), Gewächshaus des botanischen Gartens "auf der Katz" (1836-1838), Villa "Zum neuen Thalhof (1840-1843, zusammen mit Hans Konrad Stadler), Bahnhof der Nordbahn (1846-1847, abgebrochen), Freimaurertempel auf dem Lindenhof (1851-1854), Villa Tobler-Stadler an der Winkelwiese (1852-1855), Tiefenhöfe am Neumarkt (heute Paradeplatz, 1855-1859).

Quellen und Literatur

  • G.-W. Vonesch, Der Architekt Gustav Albert Wegmann, 1981
  • Architektenlex., 561
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 9.6.1812 ✝︎ 12.2.1858

Zitiervorschlag

Gian-Willi Vonesch: "Wegmann, Gustav Albert", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.06.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019960/2013-06-03/, konsultiert am 29.03.2024.