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LeonhardZeugheer

10.1.1812 Zürich, 16.12.1866 Zürich, reformiert, ab 1819 von Zürich. Sohn des Johannes, Musiklehrers, und der Anna geborene Siber, von Fluntern (heute Gemeinde Zürich). 1) Elisa Tremplier, von Mâcon (Burgund), Schwägerin des Rudolf Eduard Schinz, 2) Anna Berta Guyer. Nach der Schule und einer Architektenlehre in Neuenburg (zwischen 1825 und ca. 1830) führte Leonhard Zeugheer seine Studien in Paris und Liverpool (bei Thomas Rickman) fort. Nach seiner Rückkehr nach Zürich um 1835 war er als vielseitiger, erfolg- und einflussreicher Architekt tätig. Er arbeitete mit Ferdinand Stadler im Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein zusammen, war mit Wilhelm Waser in einer Bürogemeinschaft und baute mit Gustav Albert Wegmann das Kantonsspital Zürich sowie mit Johann Jakob Breitinger die Villa Bürgli in Wädenswil. Stilgeschichtlich errang Zeugheer gesamtschweizerische Bedeutung: Er schuf spätklassizistische und Neurenaissance-Anlagen, vereinzelt (englisch beeinflusste) neugotische Projekte wie die Kirche Neumünster in Zürich oder das Schloss in Teufen (ZH) und entwickelte sich zum bedeutenden Wohnhaus- und Villenbauer der bürgerlichen Oberschicht. Er war unter anderem in Zürich tätig (zwei Villen Ott am Kreuzbühl, die Villen Seeburg, Wesendonck, Löwenstrasse 1 und Bellaria), in Winterthur (die Villen Sonnenhof und Wehntal, das Wohn- und Geschäftshaus Warteck) und Cham (Villette). Er verstand es, seine Villen mit Komfort und Luxus auszustatten. Zudem betätigte sich Zeugheer in fast allen zeittypischen Gattungen: Schulhausbau (Knabenschule Winterthur, heute Stiftung Oskar Reinhart), Anstalten (Blinden- und Taubstummenanstalt und Pfrundhaus in Zürich), Industriebauten (Brauerei Haldengut in Winterthur, Koller-Mühle in Zürich), Verwaltungsbauten (Bezirksgebäude und Gefängnis in Zürich-Selnau), Bäder und Hotelbauten (Bad Hausen am Albis, Bellevue und Gesellschaftshaus Schneggen in Zürich, Schweizerhof in Luzern).

Quellen und Literatur

  • BAZ, Nachlass
  • Architektenlex., 579 f.
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 10.1.1812 ✝︎ 16.12.1866

Zitiervorschlag

Hans Peter Mathis: "Zeugheer, Leonhard", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.03.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019958/2014-03-03/, konsultiert am 29.03.2024.