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Caspar JosephJeuch

21.11.1811 Baden, 14.8.1895 Baden, kath., von Baden. Sohn des Caspar Anton, Badhoteliers, und der Veronika geb. Brunner. 1845 Maria Carolina Oederlin, Tochter des Franz Josef, Eisenwarenhändlers. 1829-35 Stud. an der Architekturschule der Königl. Bayr. Akademie in München bei Friedrich von Gärtner. 1836-37 Studienreise nach Italien. Ab 1837 war J. als selbstständiger Architekt in Baden tätig, wo er 1842-55 und 1857-66 auch als Bauverwalter amtierte. Dank Badens Aufschwung im Zuge des aufblühenden Bädertourismus der 1830er und 40er Jahre fand J. als Architekt dort im Bereich der Wohnhaus- und Hotelarchitektur sowie der Kur- und Badeanlagen (u.a. Badhotel Verenahof und Dépendance des Hotels Ochsen 1845-47) ein weites Betätigungsfeld. In seiner parallelen Tätigkeit als städt. Baumeister drückte er der Sanierung der Altstadt Badens, die mit der Schleifung der noch übrig gebliebenen Befestigungsanlagen und dem Bahnbau einherging, den Stempel auf. Wegweisend für die J. anvertrauten öffentl. Bauaufgaben waren die Errichtung der Infanteriekaserne in Aarau (1847-49) im Münchner Rundbogenstil und der Bau zahlreicher Schulhäuser im ganzen Kanton, beginnend mit jenem der Gem. Birr, für die J. 1845-46 auch das Grabdenkmal Heinrich Pestalozzis entwarf. J.s kath. Kirche in Leuggern (1851-53) fand als einer der ersten neugot. Sakralbauten im schweiz. Mittelland grosse Beachtung und löste sowohl bei J. selbst (u.a. Elisabethenkirche Basel) als auch bei seinen Kollegen eine vertiefte Auseinandersetzung mit dieser Baugattung und mit dem ihr angemessenen Stil aus. Daneben reichte J. mehrere wichtige Wettbewerbsbeiträge ein, die nicht ausgeführt wurden (1835-36 Kantonsspital Zürich, 1855-56 Elisabethenkirche Basel, 1858 Polytechnikum Zürich). Ab 1841 Mitglied der Baukommission des Kt. Aargau, ab 1856 Stadtrat von Baden. 1887 Ehrenmitglied des Schweiz. Ingenieur- und Architektenvereins.

Quellen und Literatur

  • Hist. Museum Baden, Teilnachlass
  • BLAG, 403-405
  • T. Bolt, Kur- und Bäderarchitektur im Werk des Badener Architekten Caspar Joseph J. (1811-1895), Liz. Zürich, 1983
  • Architektenlex., 298
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 21.11.1811 ✝︎ 14.8.1895

Zitiervorschlag

Edith Hunziker: "Jeuch, Caspar Joseph", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019882/2008-01-30/, konsultiert am 29.03.2024.