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deCossonay

Hochadlige Fam., deren erster Vertreter Ulrich in einer Schenkung an das Kloster Romainmôtier 1096 erwähnt wird. Als Besitzerin eines Schlosses, einer ritterl. Gefolgschaft und der Kirche von C. erscheint die Familie als eines der ältesten dynast. Geschlechter der Waadt. Ab Humbert (1096-1147), Sohn des Ulrich, werden die von C. auch als Herren von Prangins und Nyon angeführt. Nach dem Tod von Humberts Enkel Jean um 1230 teilte sich die Fam.; der Name von C. bezeichnete die Linie, welche im Besitze der Herrschaften C., L'Isle, Bercher und Surpierre war. Die von C. waren verschwägert mit dem hohen waadtländ. bzw. freigrafschaftl. Adel (von Greyerz, von Stäffis, von Grandson bzw. de Montbéliard). Um die Mitte des 13. Jh. versuchten sie, der savoyischen Expansion nördl. des Genfersees entgegenzutreten, insbesondere 1240 mit der Ernennung von Johann (->) zum Bf. von Lausanne an Stelle von Philipp I. von Savoyen. Bis Anfang des 14. Jh. wurde diese feindselige Haltung aufrechterhalten, nur schrittweise erfolgte die Einbindung in die savoy. Gefolgschaft. In der Kirche von C. besass die Fam. seit Louis I. (1306-33) eine Grabkapelle. Dessen Bruder Haimo (->) war von 1355-75 Bf. von Lausanne. Als Louis II. (Enkel von Louis I.) 1383 starb, ging die Erbfolge an seinen Onkel Louis III. (1346-94). Als letzter männl. Vertreter der C. schlug er eine diplomat. und militär. Laufbahn im Dienste Savoyens ein. Zu Beginn des 15. Jh. gelang es Amadeus VIII. von Savoyen, die Güter der C. in seinen Besitz zu bringen.

Quellen und Literatur

  • Archivio di Stato Turin, Fonds Corte, Baronnie de Vaud mazzi 13, 14, 15
  • L. de Charrière, Les fiefs nobles de la baronnie de C., 1858
  • L. de Charrière, Recherches sur les dynastes de C., 1865, (mit Genealogie)
  • G. Castelnuovo, L' aristocrazia del Vaud fino alla conquista sabauda, 1990, 75-80
  • B. Andenmatten, La maison de Savoie et la noblesse vaudoise (XIIIe-XIVe s.), 2005
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Variante(n)
von Cossonay

Zitiervorschlag

Bernard Andenmatten: "Cossonay, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.02.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019560/2011-02-02/, konsultiert am 29.03.2024.