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EmileVuilloud

30.6.1822 Monthey, 7.9.1889 Morgins, katholisch, von Monthey. Sohn des Hyacinthe, Arztes, und der Elisabeth geborene Domengeoz. 1846 Josette Voëffroy. Schulen in Bonneville und Meylan (Hochsavoyen), Zeichenkurs und nach 1846 Studium der Musik in Besançon. Praktikum beim Architekten Samuel Darier in Genf. Da es im Wallis keine höhere Ingenieur- und Architekturschule gab, bildete sich Emile Vuilloud vorwiegend autodidaktisch zum Architekten aus. 1850-1889 wirkte er als Zeichenlehrer am Kollegium von Saint-Maurice, war aber auch als Musiker, Maler und Grafiker tätig und machte sich mit Projekten von Kirchen und öffentlichen Gebäuden einen Namen als Architekt. Sein erstes Werk im Wallis war die 1851-1855 im Stil einer neoklassizistischen Basilika nach italienischem Vorbild erbaute Kirche der Unbefleckten Empfängnis in Monthey. Darauf folgten die Kirchen von Turtmann (1864-1866) und Collombey (1873) sowie verschiedene kirchliche und öffentliche Bauten. Zu Vuillouds wichtigsten neugotischen Werken gehören die Pfarrkirchen St. Mauritius und Niklaus von Flüe in Aigle (1863-1866) und Unserer Lieben Frau in Vevey (1869-1872). Letztere gilt als eine der bedeutendsten neugotischen Kirchen der französischen Schweiz. Seine öffentlichen Gebäude, darunter das Kasino (1863-1864) und der Kornmarkt La Grenette (1866-1869) in Sitten, das Gemeindehaus in Martigny (1866-1867) sowie das Grand Hôtel von Morgins (abgerissen), vereinen klassische und barocke Elemente. Unter den Walliser Architekten des 19. Jahrhunderts gehört Vuilloud zu den originellsten Köpfen.

Quellen und Literatur

  • G. Barlatey, «Emile Vuilloud architecte, peintre et musicien», in Pages Montheysannes 13, 1990, 127-156
  • Eglise de Collombey: architecte Emile Vuilloud, 1822-1889, 1992
  • Architektenlex., 558
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 30.6.1822 ✝︎ 7.9.1889

Zitiervorschlag

Vanessa Giannò Talamona: "Vuilloud, Emile", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.08.2013, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019446/2013-08-30/, konsultiert am 28.03.2024.