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LéoChâtelain

Das Musée des beaux-arts von Neuenburg (heute Musée d'art et d'histoire) am Quai Léopold-Robert, entstanden aufgrund öffentlicher und privater Initiative (Fotografie A. & G. Zimmermann, Genf).
Das Musée des beaux-arts von Neuenburg (heute Musée d'art et d'histoire) am Quai Léopold-Robert, entstanden aufgrund öffentlicher und privater Initiative (Fotografie A. & G. Zimmermann, Genf). […]

11.5.1839 Neuenburg (?), 18.3.1913 Neuenburg, ref., von Neuenburg. Sohn des Louis (->). 1870 Alice Bellenot, Tochter des François-Ferdinand, Rentiers. C. studierte an der Techn. Hochschule Karlsruhe, war danach im Atelier von Louis-Jules André in Paris tätig und häufig in Europa unterwegs. Ab 1864 arbeitete er gemeinsam mit seinem Vater in Neuenburg. Seine breitgefächerten Interessen (Entwicklung des Verkehrswesens und der Konstruktionstechniken, künstler. und ethische Fragen) spiegeln sich in seiner Kommissionsarbeit und seinen Mitgliedschaften in Vereinen auf lokaler wie auf nationaler Ebene (1897-1900 Mitglied der Eidg. Kunstkommission, 1899-1900 Präs.). Die Restaurierung der Stiftskirche von Neuenburg (1867-70) markierte den eigentl. Beginn seiner Karriere. In der Folge restaurierte C. zahlreiche Gebäude, darunter die Kirchen von Bevaix, Môtiers, Le Locle, Boudry, Saint-Aubin-Sauges, Les Planchettes, Rochefort, Valangin, Fontaines (NE), Grandson, Romainmôtier, La Sarraz und Montet (Gem. Cudrefin), weiter die Schlösser von Gorgier und Fenin, das alte Pfarrhaus von Cressier und den Landsitz von Valeyres-sous-Rances. Auf der Suche nach dem "Originalzustand" eines Gebäudes gelangte C. immer mehr zum respektvollen Umgang mit der Gesamtheit der alten Bausubstanz, womit er den Ideen von Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc entsprach. Daneben schuf er auch neue Gebäude: Er plante ganze Quartiere (Beaux-Arts in Neuenburg), realisierte öffentl. Gebäude (Kunstmuseum, alter Bahnhof, Maternité und Bad Evole in Neuenburg, Glockenturm der Kirche Fleurier), Fabriken (Rod in Serrières, Pernod in Couvet), Hotels und Pensionate (Nebentrakt des Institut Montmirail, Hotel Chaumont), freistehende Privathäuser (Haus der Fam. Jéquier in Neuenburg), Mehrfamilienhäuser (Maison Decker und Haus der Immobiliengesellschaft Gor in Neuenburg) sowie andere städt. Bauten. Hervorzuheben sind der Umfang und die Vielfalt seines Werkes, das von seiner Zeit geprägt war, jedoch auf geschickte Weise alte und neue Stile zu verbinden wusste. Nicht zuletzt ist C. auch als Aquarellist bekannt.

Quellen und Literatur

  • Teilnachlässe in: AEN, MAHN
  • Léo C., architecte, 1839-1913, Ausstellungskat. Neuenburg, 1985
  • Biogr.NE 3, 57-62
Weblinks
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GND
VIAF
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 11.5.1839 ✝︎ 18.3.1913

Zitiervorschlag

Claire Piguet: "Châtelain, Léo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.05.2010, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019414/2010-05-06/, konsultiert am 28.03.2024.