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Giuseppe AntonioPetrini

23.10.1677 Carona, vor dem 8.4.1759 Carona, kath., von Carona. Sohn des Marco Antonio, Bildhauers, und der Lucia Casella. 1698 Cecilia Casella. Laut Quellen war P. in Genua Schüler von Bartolomeo Guidobono, aber mit grösserer Wahrscheinlichkeit begegnete er dem Maler in Turin, wo er auch die Werke von Andrea Pozzo vor Augen hatte. Die Verbindung zum Piemont hatte während seiner ganzen Künstlerlaufbahn Bestand, wie "S. Gerolamo" in Costigliole d'Asti (1716), die Gemälde in der Pfarrkirche von Candelo (um 1727) und die spätere "Mariä Himmelfahrt" (um 1743) in der Kirche S. Maurizio von Pinerolo bezeugen. Ab 1703 war P. im Veltlin, wo er Werke in Dubino und während der folgenden Jahre in Delebio, Rogolo und Fusine schuf. 1709 liess er sich endgültig in Carona nieder. Sein schlichter Stil, durchdrungen von einer starken religiösen Verinnerlichung, in der seine Verbindung zur Kongregation der Somasker zum Ausdruck kommt, wurde zum Vorbild für die regionalen Maler. Die Begegnung mit den Luganeser Patres Giovan Battista und Gian Pietro Riva, deren Anliegen die Verbreitung des religiösen Rigorismus von Ludovico Antonio Muratori war, inspirierte P. zu vier Gemälden in der Kirche S. Antonio in Lugano (1713-46) und zu zahlreichen Porträts von Mitgliedern der Fam. Riva. Gegen Ende der 1720er Jahre wuchs die Nachfrage nach Werken des Malers. Dadurch gewann seine Werkstatt an Bedeutung, die nun ermächtigt war, seine erfolgreichsten Werke zu kopieren, darunter viele religiöse Figuren im Brustbild, die für die private Andacht bestimmt waren. Sein Werk, das vom ital. Naturalismus des frühen 17. Jh. durchdrungen war, erfuhr gegen Ende der 1730er Jahre unversehens eine Hinwendung zum entfalteten Rokokostil. Das zeigt sich in einer Aufhellung der Farbpalette und in einer durchscheinenden Leuchtkraft, wovon die "Allegorien der Jahreszeiten" (Kunstmuseum Lugano) zeugen. P. beschloss seine künstler. Laufbahn im Veltlin, wo er schon in den 1740er Jahren für die Fam. Peregalli im Oratorium S. Gerolamo in Delebio gearbeitet hatte. 1755 übergab er der Kollegiatskirche von Sondrio das Gemälde "Tod des hl. Josef".

Quellen und Literatur

  • Giuseppe Antonio P., Ausstellungskat. Lugano, 1991
  • BLSK, 818-820
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 23.10.1677 ✝︎ vor dem 8.4.1759

Zitiervorschlag

Laura Damiani Cabrini: "Petrini, Giuseppe Antonio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.03.2009, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019099/2009-03-13/, konsultiert am 28.03.2024.