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Wipo

spätestens um 1000 im alemannischen Teil des Königreichs Burgund, vielleicht in der Nähe Solothurns, nach 1046. Wipo gehörte der kaiserlichen Hofkapelle Konrads II. an und stand dann auch im Dienst Heinrichs III.; vielleicht gehörte er zu dessen Erziehern. Er wirkte als Dichter und Geschichtsschreiber. Sein Schaffen hängt grossenteils mit dem Hofdienst zusammen. Wohl von ihm stammt die verbreitete und nachhaltig wirksame Ostersequenz "Victimae paschali laudes". Beliebt war auch seine Sammlung von 100 "Proverbia", einzeiligen, gereimten Sentenzen christlich-moralischen Gepräges, vorwiegend in Prosa. Zum Tod Konrads II. verfasste Wipo 1039 eine Totenklage in rhythmischen Strophen. 1041 übereignete er Heinrich III. den "Tetralogus" (Rede von vier Personen), eine lobend-ermahnende Dichtung in Hexametern. Weitere Dichtungen Wipos sind verloren, bei andern ist seine Autorschaft fraglich. Wahrscheinlich geht die Umschrift des kaiserlichen Siegels, "Roma caput mundi regit orbis frena rotundi" ("Rom, das Haupt der Welt, hält die Zügel des gesamten Erdkreises"), auf ihn zurück. Wipos Hauptwerk, die "Gesta Chuonradi imperatoris", eine nach eigenem Erleben, nach mündlichen Berichten und nach der "Schwäbischen Weltchronik" gearbeitete Darstellung der Herrschaft Konrads II., prägte dessen Bild bei der Nachwelt massgeblich.

Quellen und Literatur

  • Die Werke Wipos, hg. von H. Bresslau, 31915
  • VL 10, 1240-1248
  • LexMA 9, 243 f.
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Zitiervorschlag

Peter Stotz: "Wipo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013083/2013-11-05/, konsultiert am 29.03.2024.