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Waldo

um 740, 29./30.3.813/814 Kloster Saint-Denis bei Paris. Waldo stammte vermutlich aus moselfränkischem Adel aus dem näheren Umkreis der Karolinger und war mit Erzbischof Hetti von Trier, dem Mönch Wetti von Reichenau und Abt Grimald von St. Gallen verwandt. Als Diakon und Urkundenschreiber ist Waldo erstmals um 773 im Kloster St. Gallen bezeugt. Zwischen 773 und 782 sind 19 Urkunden überliefert, die seine Reisetätigkeit und seinen Einfluss auf die klösterliche Kanzlei sowie das Skriptorium bezeugen. Durch freie Wahl der Mönche wurde er 782 Abt von St. Gallen, wechselte aber wegen des Streits mit Bischof Egino von Konstanz um die Unabhängigkeit des Klosters bereits 784 als einfacher Mönch ins Kloster Reichenau. Dort wurde Waldo 786 erneut Abt, wirkte aber auch als Erzieher und erster Ratgeber des jungen König Pippin von Italien und 791-801 als Verweser des Bistums Pavia sowie spätestens ab 800 auch des Bistums Basel (bis 802). Von seiner engen Verbundenheit mit dem Kloster St. Gallen zeugt der 800 geschlossene Verbrüderungsvertrag. 806 vertraute ihm Karl der Grosse die Leitung der Reichsabtei Saint-Denis an.

Quellen und Literatur

  • HS I/1, 164; III/1, 1069 f., 1270 f.
  • LexMA 8, 1958
  • Das Kloster St. Gallen im MA, hg. von P. Ochsenbein, 1999
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Zitiervorschlag

Peter Erhart: "Waldo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.08.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013044/2013-08-07/, konsultiert am 28.03.2024.