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Rudolf vonRadegg

Von 1311 bis 1327 bezeugt, wohl von Rheinau. Vermutlich Sohn des Frh. Rudolf von R. und einer Leibeigenen der Gf. von Habsburg. Vielleicht Besuch der Rheinauer Klosterschule, da er sich Rinangensis alumpnus nannte. Vor 1311 war R. Schulmeister in der Klosterschule Einsiedeln, jedoch nicht Konventuale, 1314 Augenzeuge des Überfalls der Schwyzer auf die Abtei Einsiedeln im Marchenstreit. 1327 vermachte R. sein Haus in Rheinau dem dortigen Kloster. Sein in lat. Distichen verfasstes Gedicht "Cappella Heremitana" widmete er dem Einsiedler Abt Johannes von Schwanden. Die beiden ersten Bücher enthalten ein Lob des Klosters, die Gründungsgeschichte sowie ein Preisgedicht auf Abt und Konvent. Im dritten schildert er die Verwüstungen und Plünderungen des Klosters durch die als gens diabolica gebrandmarkten Schwyzer. Die lobrednerischen Teile ergehen sich wie R.s literar.-stilist. Vorbild, das Bibelgedicht "Tobias" des Matthäus von Vendôme, in einer Fülle von Wortfiguren und Versspielereien mit der hl. Siebenzahl als Gestaltungsprinzip.

Quellen und Literatur

  • Cappella Heremitana, hg. von P.J. Brändli, 1975
  • Feller/Bonjour, Geschichtsschreibung 1, 1979, 73 f.
  • VL 8, 364-366
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Zitiervorschlag

Veronika Feller-Vest: "Radegg, Rudolf von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.12.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012793/2011-12-16/, konsultiert am 29.03.2024.