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Miserez

Ehemaliges Priorat der Augustiner Chorherren westlich des Dorfes Charmoille in der neuen Gemeinde La Baroche JU, Bezirk Pruntrut. Es wurde im 12. Jh. gegründet und unterstand dem Priorat Lanthenans (Freigrafschaft Burgund). 1177 Miserey, 1237 Miserach. Kastvögte von M. waren die Herren von Hasenburg. M. besass grosse Güter in Trévillers auf der Hochebene von Maîche. Schon im 14. Jh. ist das Priorat als Kommende bezeugt. Rom übertrug sie 1591 dem Fürstbf. von Basel zur Ausstattung von dessen neu gegr. Jesuitenkollegium in Pruntrut. 1779 baute man M. wieder auf und vergrösserte es. In der Franz. Revolution wurde M. als Teil des französisch gewordenen Fürstbistums Basel zum Nationalgut erklärt und als solches an Privatpersonen verkauft. Im 19. Jh. beherbergte das Klostergebäude nacheinander ein Waisenhaus, ein Pensionat und im 20. Jh. ein Alterswohnheim. Gut erhalten ist die schöne rom.-got. Kapelle.

Quellen und Literatur

  • L. Vautrey, Notices historiques sur les villes et les villages du Jura bernois 1, 1863, 95-108, (Neudr. 1979)
  • A. Chèvre, M. et son église, 1975

Zitiervorschlag

André Chèvre: "Miserez", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.10.2016, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012234/2016-10-21/, konsultiert am 29.03.2024.