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OskarKokoschka

1.2.1886 Pöchlarn (Niederösterreich), 22.2.1980 Montreux, kath., Österreicher, ab 1947 Engländer. Sohn des Gustav Josef und der Maria Romana geb. Loidl. 1941 Olda Palkovská. 1904 Stud. an der Wiener Kunstgewerbeschule. Praktikum als Grafiker an der Wiener Werkstätte, einem dem Jugendstil nahestehenden Atelier für Gestaltung. Mit seiner berühmten Reihe expressionist. Porträts von Wiener Persönlichkeiten setzte sich K. von dieser Bewegung ab und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Vertreter des Expressionismus. Anlässlich eines Aufenthalts in den Waadtländer Alpen im Dez. 1909 schuf er das Gemälde "Les Dents du Midi" und das Porträt "Dr. Auguste Forel" (1910). Er besuchte Karl Kraus in Wien und arbeitete in Berlin mit Herwarth Walden und der Gruppe der Zeitschrift "Der Sturm" zusammen. 1912 ging er eine Beziehung mit Alma Mahler ein, die ihn zu wichtigen Werken inspirierte ("Die Windsbraut" 1913). In der österr.-ungar. Armee diente K. als Freiwilliger und wurde 1915 an der Ostfront schwer verwundet. 1919-24 wirkte er als Prof. an der Kunstakademie Dresden. Mit seiner Lebensgefährtin Anna Kallin reiste er 1923 in die Schweiz und hielt sich 1924 in Zürich auf. Es folgten Reisen innerhalb Europas und im Mittelmeerraum, bis er 1931 nach Wien zurückkehrte. Drei Jahre später liess er sich aus polit. Gründen in Prag nieder, wo er seine künftige Gattin kennenlernte. Nachdem er 1937 als "entarteter" Künstler bezeichnet worden war, emigrierte er 1939 nach Grossbritannien. Nach 1945 war K. erneut auf Reisen in Italien und in den USA. 1947 entstand das Werk "Matterhorn I". 1953 zog er nach Villeneuve (VD), wo er sich ein Atelierhaus am Ufer des Genfersees bauen liess. Hier setzte er sein maler. Werk fort und gestaltete Bühnenbilder (für die "Zauberflöte"). 1987 gründete seine Gattin die Oskar-K.-Stiftung und schenkte ihre Sammlung dem Musée Jenisch in Vevey.

Quellen und Literatur

  • V. Mauron, Werke der Oskar-K.-Stiftung, 1994 (franz. 1994)
  • H. Spielmann, Oskar K.: Leben und Werk, 2003
  • K.: Beziehungen zur Schweiz, Ausstellungskat. Pfäffikon SZ, 2005
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 1.2.1886 ✝︎ 22.2.1980

Zitiervorschlag

Véronique Mauron: "Kokoschka, Oskar", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.08.2007, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011640/2007-08-28/, konsultiert am 28.03.2024.