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SebastianMeyer

1465 Neuenburg am Rhein (Baden, D), 1545 Strassburg. Stud., Dr. theol. in Basel. Eintritt in den Franziskanerorden konventualer Richtung, Lektor in Strassburg und Bern. 1522 äusserte M. in Fraubrunnen öffentlich reformator. Gedanken. Der Berner Rat verbot aber dem Bf. von Lausanne jegl. Verhör. Nach der Teilnahme an der 1. Zürcher Disputation musste M. 1524 gemeinsam mit dem Dominikaner Hans Heim die Stadt Bern verlassen, nachdem es zu einem offenen Konflikt zwischen den beiden gekommen war. Der mit dem Bieler Reformator Thomas Wyttenbach in enger Verbindung stehende M. trat aus dem Orden aus und heiratete. 1524 war er in Schaffhausen, 1525 in Basel, dann in Augsburg und Strassburg tätig. Nach Franz Kolbs und Berchtold Hallers Tod wurde M. 1536 erneut nach Bern berufen. Unterstützt von Peter Kunz und Simon Sulzer trat er 1536/37 energisch für eine Einigung der Protestanten auch mit dogmat. Abstrichen ein, was auf den Widerstand strenger Zwinglianer (Erasmus Ritter, Kaspar Megander) stiess. 1541 erbat er seine Amtsenthebung und lebte danach in Strassburg. M. kommentierte die Apokalypse (1539), die Korintherbriefe (1543) und den Galaterbrief (1546). Er gehörte wie Berchtold Haller zu den Hauptförderern der Reformation in Bern.

Quellen und Literatur

  • HS V/1, 138
  • P. Roettig, Reformation als Apokalypse, 1991, 28-30
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 1465 ✝︎ 1545

Zitiervorschlag

Urban Fink: "Meyer, Sebastian", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010755/2008-01-03/, konsultiert am 29.03.2024.