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JakobGanz

6.3.1791 Embrach, 24./25.12.1867 Winterthur, ref., von Embrach. Sohn des Melchior und der Judith geb. Steiner. Schneiderlehre, dann 1814-15 drei Semester Theologiestud. in Zürich und Basel ohne anerkannten Abschluss. Trotz Widerständen wurde G. Vikar auf dem Staufberg bei Lenzburg. Zu seinen Buss- und Bekehrungspredigten strömten die Leute so zahlreich herbei, dass sich bald die Polizei, die Kantonsregierung und die Kirchenbehörden mit ihm befassten; G. wurde des Schwärmertums und des religiösen Fanatismus bezichtigt. Am 4.2.1817 wurde er ohne Vorwarnung auf Befehl des Regierungsrates von der Polizei fortgeführt und der Zürcher Regierung übergeben. Im Sommer und Herbst 1817 begleitete G. die russ. Erweckungspredigerin Barbara Juliane von Krüdener, zog sich dann zurück und lebte als religiös-myst. Schriftsteller in Embrach, Buch am Irchel und Winterthur.

Quellen und Literatur

  • Die Jugendjahre des Jakob G., gewesenen Vikars auf Staufberg, 1863
  • F. Ganz-Weidmann, «Vikar G.», in Zwingliana 12, 1967/68, 603-664
  • R. Probst, Der aarg. Protestantismus in der Restaurationszeit, 1968
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Lebensdaten ∗︎ 6.3.1791 ✝︎ 24./25.12.1867

Zitiervorschlag

Christine Nöthiger-Strahm: "Ganz, Jakob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.06.2022. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010621/2022-06-27/, konsultiert am 28.03.2024.