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Johann JakobDachs

1667, 16.8.1744, ref., von Thun. D. gehörte ab 1692 als Kandidat an der Oberen Spitalkirche in Bern und ab 1695 als Pfarrer in Holderbank zu den führenden bern. Pietisten. 1714 war er Helfer, 1717 Pfarrer am Berner Münster, 1732-44 Dekan von Stadt und Kapitel Bern. Im Pietistenprozess von 1699 wurde er wegen Verbreitung verbotener Literatur (u.a. von Christian Hoburg) und wegen seiner auswärtigen Kontakte verurteilt, aber im Amt belassen. D. vertrat 1719 bei der Inspektion der Lausanner Akademie in den umstrittenen Punkten der Formula Consensus und des Berner Assoziationseides eine konziliante Haltung. Er redigierte mit Auguste de Trey die erste eigens für die Kirche der Waadt bestimmte Liturgie von 1725 und war vermutlich der Urheber der franz. Ausgabe des "Berner Synodus" von 1732. Seine Karriere illustriert die allmähliche kirchl. Integration des Pietismus.

Quellen und Literatur

  • H. Vuilleumier, Histoire de l'Eglise réformée du Pays de Vaud sous le régime bernois 3, 1930; 4, 1933
  • R. Dellsperger, Die Anfänge des Pietismus in Bern, 1984
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Zitiervorschlag

Rudolf Dellsperger: "Dachs, Johann Jakob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.08.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010575/2005-08-17/, konsultiert am 29.03.2024.