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AngeloSomazzi

1803 Senj (heute Kroatien), 26.12.1892 Gentilino (heute Gemeinde Collina d'Oro), katholisch, von Montagnola (heute Gemeinde Collina d'Oro) und Gentilino. Sohn des Giacomo, Baumeisters, und der Elisabetta geborene De Dominis, von der Insel Arbe in Dalmatien. 1833 Carolina Soldini. Nach der Rückkehr aus Dalmatien 1814 liess sich die Familie zuerst in Montagnola, später in Gentilino nieder. Angelo Somazzi besuchte die Pfarrschule von Agra (heute Gemeinde Collina d'Oro) und Sorengo, das Kollegium Somazzi Antonio in Lugano, das Gymnasium in Mailand und die Universität von Pavia und Padua. 1828 schloss er als Ingenieur und Architekt in Pavia ab. Mit Hilfe seines Cousins Domenico Gilardi wollte er in Russland in seinem Beruf arbeiten, lernte deshalb russisch und veröffentlichte 1831-1832 die italienische Übersetzung von Faddei Bulgarins Roman «Giovanni Vixighin» (4 Bde.). Nach einem einjährigen Praktikum bei der Direktion für öffentliche Bauten in Mailand kehrte er 1830 ins Tessin zurück, schloss sich der liberalen Reformbewegung an und publizierte die Schrift «Voti ai rappresentanti del popolo sovrano». Somazzi war mit Stefano Franscini befreundet und hatte verschiedene Verwaltungsämter inne. 1831-1833 wirkte er als Sekretär der Erziehungskommission, 1833-1834 als Redaktor des «Bullettino officiale del Gran Consiglio», 1837-1839 als Stellvertreter und 1839-1844 als Chefingenieur für öffentliche Bauten, wurde aber nach einem Konflikt mit Pasquale Lucchini entlassen. Nun wurde Somazzi zu einem Parteimann der Konservativen und betätigte sich auch als polemischer Journalist. 1847 gab er das von ihm gegründete Blatt «Confederato Ticinese» heraus. Als Anhänger des Sonderbunds begab er sich freiwillig ins Lombardo-Venezianische Königreich ins Exil, wo er ab 1850 für 15 Jahre die Leitung der österreichfreundlichen Zeitungen «La Bilancia», «Gazzetta Ufficiale di Milano» und «Gazzetta Ufficiale di Venezia» übernahm. Im Juni 1866 kehrte Somazzi endgültig in seine Heimat zurück. Nach der Machtübernahme der Konservativen 1875 wurde er für kurze Zeit Redaktor der Zeitung «La Libertà». Somazzi schrieb auch Gelegenheitsgedichte, übersetzte in seinen letzten Lebensjahren Texte aus dem Französischen und verfasste Biografien über den Architekten Giocondo Albertolli und den Erzieher Don Alberto Lamoni (beide 1883).

Quellen und Literatur

  • La politica dell'ordine, hg. von A. Ghiringhelli, 1997 (Autobiogr.)
  • M. Agliati, Storia e storie della Collina d'Oro 2, 1978, 50 f.
  • C. Agliati, «Ingegneri nel Canton Ticino nell'Ottocento», in Avvocati, medici, ingegneri, hg. von M.L. Betri und A. Pastore, 1997, 337 f.
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Zitiervorschlag

Carlo Agliati: "Somazzi, Angelo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.10.2013, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010129/2013-10-14/, konsultiert am 28.03.2024.