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AugustinEgger

5.8.1833 Kirchberg (SG), 12.3.1906 St. Gallen, katholisch, von Kirchberg. Sohn des Josef Anton, Landwirts, und der Maria Theresia geborene Stadler. Gymnasium in Fischingen und St. Gallen, philosophischer Kurs in Fischingen und St. Gallen, Theologiestudium in Tübingen, Priesterseminar in St. Georgen, 1856 Priesterweihe. 1857-1862 Lehrer und Präfekt am Bischöflichen Knabenseminar St. Georgen, 1862-1865 Pfarrer von Oberriet (SG), 1865-1872 Residentialkanonikus und Domkatechet in St. Gallen, 1872-1882 Domdekan und Offizial, 1882-1906 Bischof von St. Gallen.

1867-1869 Redaktor des "Neuen Tagblatts aus der östlichen Schweiz", Verfasser zahlreicher apologetischer Broschüren. Als wichtiger, in allen Lagern angesehener Vertreter des Ausgleichs zwischen der katholischen Kirche und dem Bundesstaat nach dem Kulturkampf wirkte Augustin Egger an der Lösung der Bistumsfrage Basel/Tessin 1883-1888 und bei der Gründung der Universität Freiburg 1889 mit. Er war von den 1890er Jahren an in der Schweizerischen Bischofskonferenz die bestimmende Figur. Egger förderte soziale Bestrebungen wie die katholische Abstinenzbewegung, die christlichsoziale Arbeiterbewegung Johann Baptist Jungs, die Kranken- und Unfallversicherung (Lex Forrer 1900), vermittelte 1896 eine päpstliche Anerkennung für Henry Dunant und verteidigte die katholische Auffassung der Beichte in der Affäre Grassmann um 1901. Gegenüber der katholischen Reformbewegung um die Jahrhundertwende (Hermann Schell, Albert Ehrhard) nahm er in der Schrift "Zur Stellung des Katholizismus im 20. Jahrhundert" (1902) eine ablehnende, gemässigt-orthodoxe Haltung ein. 1900 Dr. h.c. der Universität Freiburg.

Quellen und Literatur

  • BiA St. Gallen, Nachlass
  • C. Dora, Augustinus Egger von St. Gallen, 1833-1906, 1994
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Zitiervorschlag

Cornel Dora: "Egger, Augustin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.08.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009771/2004-08-24/, konsultiert am 28.03.2024.