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MauriceTornay

31.8.1910 La Rosière (Gemeinde Orsières), 11.8.1949 auf dem Cho La-Pass (China). Sohn des Jean-Joseph, Bauern, und der Faustine geborene Rossier. 1925-1931 Kollegium Saint-Maurice. 1931 Novize im Hospiz des Grossen St. Bernhard, 1935 Regularkanoniker. Maurice Tornay folgte einigen Mönchen, die in Asien ein Hospiz gründen wollten, und kam 1936 in die Mission im tibetanischen Grenzgebiet Yunnan. 1938 wurde er in Hanoi (Vietnam) zum Priester geweiht. 1938-1945 leitete er das Knabenseminar, in dem der einheimische Priesternachwuchs ausgebildet werden sollte. Ab Juni 1945 war er Pfarrer in Yerkalo, der einzigen Missionsstation im unabhängigen Tibet, wurde aber von den Lamas angefeindet und im Januar 1946 ausgewiesen. Da ihm die Unterstützung der diplomatischen Vertreter der westlichen Länder und des päpstlichen Gesandten verwehrt blieb, schloss er sich im Juli 1949 mit dem Einverständnis der Oberen einer Karawane nach Lhasa an, um beim Dalai Lama vorzusprechen. Er wurde jedoch auf halbem Weg zur Umkehr gezwungen und mit seinem tibetanischen Diener erschossen. Das Verfahren zu seiner Seligsprechung wurde im Informativprozess in Sitten (1953-1963) aufgenommen. Papst Johannes Paul II. ernannte Tornay im Juli 1992 zum Märtyrer und sprach ihn am 16. Mai 1993 selig.

Quellen und Literatur

  • Ecrits valaisans et tibétains, hg. von J. Darbellay, 1993
  • Archiv der Vizepostulation (1949-92), Haus des Gr. St. Bernhard, Martigny
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 31.8.1910 ✝︎ 11.8.1949

Zitiervorschlag

Frédéric Giroud: "Tornay, Maurice", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.02.2014, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009698/2014-02-25/, konsultiert am 28.03.2024.