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Schlachten beiZürich

Die beiden Schlachten um Zürich spielten sich 1799 während des Zweiten Koalitionskriegs zwischen französischen und österreichisch-russischen Truppen ab.

Die erste Schlacht bei Zürich (2.6.-6.6.1799)

Nach dem Sieg Erzherzogs Karls von Österreich über die Franzosen bei Stockach und russisch-österreichischen Siegen in Oberitalien drangen österreichische Truppen von Norden unter Erzherzog Karl und von Osten unter dem aus Richterswil stammenden Feldmarschall Johann Konrad Hotz in die Schweiz ein. Die französisch-helvetischen Divisionen unter André Masséna zogen sich nach Verzögerungsgefechten an der Thur und der Töss gegen die Truppen der Zweiten Koalition mit ca. 22'000 Mann auf eine linksufrige Verteidigungsstellung Linthkanal-Zürichsee-Limmat-Aare-Rhein zurück. Als am 2.-4. Juni der französische Brückenkopf bei Zürich (Käferberg-Milchbuck-Zürichberg-Adlisberg-Burghölzli-See) von allen Seiten angegriffen wurde, entschloss sich Masséna, Zürich zu räumen und die Stadt den Österreichern zu überlassen.

Die zweite Schlacht bei Zürich (25.9.-26.9.1799)

Rund drei Monate lagen sich die beiden Heere westlich von Zürich gegenüber. Masséna nutzte die Umgruppierungen der Koalition, um den Gotthard und das Glarnerland zurückzugewinnen. Ein gemeinsamer österreichisch-russischer Angriff unter Erzherzog Karl und dem russischen General Alexander Korsakow auf die Franzosen am 16.-17. August bei Döttingen scheiterte. Am 28. August überliessen die Österreicher den Russen mit ca. 20'000 Mann die Stellungen von Rapperswil (SG) bis Koblenz. Hotz übernahm mit ca. 30'000 Mann den Flankenschutz an der Linth und in Graubünden. Der auf den 26. September geplante koordinierte Angriff der Alliierten gegen die Franzosen wurde wegen Zeitverzögerungen des 2. russischen Heeres unter Alexander Suworow im Tessin und am Gotthard verunmöglicht. Hingegen griffen die Franzosen einen Tag früher sowohl über den Linthkanal bei Schänis als auch über die Limmat bei Dietikon an. An beiden Orten wurden die Österreicher und Russen entscheidend zurückgeworfen und Korsakow in der Folge an den Bodensee abgedrängt. Bis zum 15. Oktober verliessen die letzten alliierten Truppen die Schweiz, die damit wieder ganz unter die Kontrolle der helvetischen Regierung kam.

Quellen und Literatur

  • H.R. Fuhrer, Die beiden Schlachten von Zürich 1799, 1995
Weblinks

Zitiervorschlag

Hans Rudolf Fuhrer: "Zürich, Schlachten bei", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.01.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008917/2015-01-25/, konsultiert am 29.03.2024.