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Hagenwil

Schloss, ehem. Herrschaft und Siedlung in der polit. Gem. Amriswil TG. 1816-1979 bildeten H. und Räuchlisberg die Ortsgem. Räuchlisberg in der Munizipalgem. Amriswil. In dem südöstlich von Amriswil gelegenen Pfarrdorf H. stand spätestens 1264 eine (Wasser-)Burg, die Rudolf von H. dem Kloster St. Gallen vermachte. Nach mehreren Besitzerwechseln und Erbgängen waren Burg und Herrschaft H. 1504-1684 im Besitz der Herren von Bernhausen. 1684 kam H. wieder an das Kloster St. Gallen, das bis 1798 von einem im Schloss wohnhaften Statthalter das Niedergericht H. (H., Au, Breiteneich, Köpplishaus und Räuchlisberg) verwalten liess. Die Kirche wurde 1495 zum ersten Mal geweiht. Die Pfarrei H. war eng mit der Herrschaft verbunden und umfasste ursprünglich auch Räuchlisberg und Muolen. In der Reformation (1529) nahm das Dorf den evang. Glauben an, kehrte jedoch 1536 zum alten Glauben zurück. Nach der Aufhebung des Klosters St. Gallen kam das Schloss, das 1786 umgebaut worden war, 1806 in den Besitz der Fam. Angehrn, die darin bis heute eine Gastwirtschaft führt. Gegen Ende des 19. Jh. wurden Acker- und Rebbau von Vieh- und Milchwirtschaft abgelöst. H. hat seinen Charakter als Bauerndorf bis heute bewahrt.

Quellen und Literatur

  • E. Leisi, Gesch. von Amriswil und Umgebung, 1957
  • B. Giger, «Gerichtsherren, Gerichtsherrschaften, Gerichtsherrenstand im Thurgau vom Ausgang des SpätMA bis in die frühe Neuzeit», in ThBeitr. 130, 1993, 90 f.
  • S. Länzlinger et al., Amriswil, 1999
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Verena Rothenbühler: "Hagenwil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.02.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008166/2009-02-23/, konsultiert am 29.03.2024.