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Altmatt

Gemeinde Rothenthurm SZ. Nördlich von Rothenthurm folgen sich Richtung Biberbrugg die drei Weiler Erste, Zweite und Dritte Altmatt, auch innere, mittlere und äussere Altmatt genannt. 1860 293 Einwohner; 1905 284; 1990 458.

Im Marchenstreit zwischen Schwyz und dem Kloster Einsiedeln zählte die Altmatt zu den umstrittenen Gebieten. 1310 verkauften die Schwyzer Land für den Bau einer mur ze Altunmatta, neue archäologische Untersuchungen datieren den Bau in die frühen 1340er Jahre. 1350 wurde Altmatt dem Alten Land Schwyz zugesprochen. 1798 führten die Schwyzer hier einen erfolgreichen Abwehrkampf gegen die Franzosen. 1833-1847 war Altmatt alle zwei Jahre Tagungsort der Kantonsgemeinde am Rothenthurm. Es liegt an der wichtigen Strassenverbindung zwischen Inner- und Ausserschwyz (Transit Brunnen-Richterswil) und am Eisenbahnnetz der Südostbahn (1891 Haltestelle). Der Wallfahrtsweg über den Katzenstrick nach Einsiedeln zweigt in der Dritten Altmatt ab. Ende 19. und erste Hälfte 20. Jahrhundert Torfabbau, heute landwirtschaftlich geprägt. In den 1980er Jahren stand Altmatt im Mittelpunkt der Diskussionen um den Waffenplatz Rothenthurm. Seit 1987 ist das Gebiet als Hochmoor von nationaler Bedeutung geschützt, ein jahrelang umstrittenes Waffenplatzprojekt wurde undurchführbar.

Quellen und Literatur

  • J. Bürgi, «Die Letzinen der Urkantone – ein Verteidigungssystem aus der Zeit der Bundesgründung», in MHVS 75, 1983, 27-56
  • J. Obrecht, «Archäolog. Sondiergrabungen an der Letzimauer Rothenthurm, 1999 - Neue Erkenntnisse zur Baugesch.», in MHVS 92, 2000, 11-32

Zitiervorschlag

Erwin Horat: "Altmatt", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.05.2001. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007412/2001-05-21/, konsultiert am 28.03.2024.