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AugustePidou

Porträt als helvetischer Senator an der Consulta in Paris. Bleistiftzeichnung mit Hervorhebungen in Pastell und Aquarell aus dem "Cahier vert" von Benjamin Bolomey, um 1802 (Musée historique de Lausanne).
Porträt als helvetischer Senator an der Consulta in Paris. Bleistiftzeichnung mit Hervorhebungen in Pastell und Aquarell aus dem "Cahier vert" von Benjamin Bolomey, um 1802 (Musée historique de Lausanne).

30.3.1754 Grancy, 14.5.1821 Lausanne, ref., von Combremont-le-Grand und ab 1790 von Lausanne. Sohn des Daniel Jacob (oder Jaques), Pfarrers, und der Françoise Marie Magdeleine Tissot. Neffe des Auguste Tissot, Schwager des Gabriel Pichard. 1793 Louise Susanne Françoise Henriette Aubert, Tochter des Charles Sigismond, Pfarrers. 1771 Stud. der Theologie in Lausanne und 1772 in Genf, 1775 Ordination. 1776 Stud. der Rechte in Strassburg. Daneben wirkte P. als Hauslehrer von Prinz Charles-Alexandre de Gavre in Strassburg. 1777-78 war er Lehrer am Philanthropinum in Dessau. In Paris bildete er sich 1779 in Naturwissenschaften und Sprache weiter. 1780 ging er nach England und wurde nach zwei schwierigen Jahren Hauslehrer mehrerer junger Adliger, mit denen er Europa bereiste. 1793 liess sich P. in Lausanne nieder und lebte von seinen bescheidenen Einkünften. Am 24.1.1798 wurde er Mitglied der Provisor. Versammlung der Waadt, im März war er deren letzter Präsident. Am Gericht des Kt. Léman war er öffentl. Ankläger und wurde im Dez. 1800 vom Vollziehungsrat, der neuen konservativen Regierung der Helvet. Republik, abgesetzt. 1801 war P. Abgeordneter in der helvet. Tagsatzung, wurde 1802 Mitglied der Notabelnversammlung, dann des Senats und war 1802-03 Deputierter an die Consulta. Vom März bis April 1803 gehörte P. der Vollziehungskommission an, die mit der Organisation des Kt. Waadt beauftragt war, 1803-14 dem Waadtländer Kl. Rat und 1814-21 dem Staatsrat (mehrmals Landammann). Am Ende der Mediation stellte er sich gegen den österr. General Ferdinand von Bubna in Lausanne und überzeugte ihn davon, den Plan einer Rückführung der Waadt unter die Berner Herrschaft nicht weiterzuverfolgen. 1811, 1812 und 1817 war er Gesandter an die eidg. Tagsatzung, 1814 Mitglied der Revisionskommission der Waadtländer Verfassung, 1806-14 Präs. des Akadem. Rats. Eine wichtige Rolle spielte P. auch 1819 bei der Ausarbeitung des Zivilgesetzbuchs für die Waadt. Wie Henri Monod und Jules Muret, seine Kollegen im Kl. Rat, wurde er verdientermassen als Landesvater bezeichnet.

Quellen und Literatur

  • P. Conod, «Auguste P., 1754-1821», in Vaud sous l'Acte de Médiation, 1803-1813, hg. von C. Chuard et al., 2002, 38-41
  • P.-Y. Favez, G. Marion, Le Grand Conseil vaudois de 1803, 2003, 149f.
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 30.3.1754 ✝︎ 14.5.1821

Zitiervorschlag

Gilbert Marion: "Pidou, Auguste", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.01.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004800/2011-01-18/, konsultiert am 16.04.2024.