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Georges-AndréChevallaz

Am 13. Dezember 1963 verleiht der Lausanner Stadtpräsident dem Dirigenten Ernest Ansermet (links) die Ehrenbürgerschaft. Fotografie von Roland Schlaefli (Schweizerisches Nationalmuseum, Actualités suisses Lausanne).
Am 13. Dezember 1963 verleiht der Lausanner Stadtpräsident dem Dirigenten Ernest Ansermet (links) die Ehrenbürgerschaft. Fotografie von Roland Schlaefli (Schweizerisches Nationalmuseum, Actualités suisses Lausanne).

7.2.1915 Lausanne, 8.9.2002 Lausanne, ref., von Montherod. Sohn des Georges (->). Madeleine Roch, Primarschullehrerin, Tochter des Alfred, Landwirts, von Château-d'Œx. 1937 lic. phil. I in Lausanne, 1937-38 Auslandsemester in Paris, 1949 Dr. phil. 1942-55 unterrichtete C. an der Handelsschule in Lausanne, 1955-58 leitete er die Kantonsbibliothek; gleichzeitig hatte er an der Univ. Lausanne einen Lehrauftrag in Geschichte der Diplomatie inne. 1945 trat C. der Freisinnigen Partei bei, die er 1949-57 im Lausanner Gemeinderat (Legislative) vertrat. 1957-73 war er Stadtpräs. von Lausanne, als solcher 1964 Vizepräs. der Landesausstellung (Expo 64). C. unterstützte auch den Bau des Strassentunnels am Gr. St. Bernhard. Als Nationalrat (1958-73) war er 1970-73 Fraktionspräs. der Freisinnigen. 1973 wurde C. zum Bundesrat gewählt, obwohl er nicht der offizielle Kandidat seiner Fraktion war. Während sechs Jahren Vorsteher des Finanz- und Zolldep., setzte er zahlreiche Massnahmen zur Sanierung der Bundesfinanzen durch. Mit seinem grossen Steuerreformprojekt scheiterte er jedoch: Die Einführung einer Mehrwertsteuer wurde vom Volk 1977 und 1979 abgelehnt. 1980, in seinem Präsidialjahr, übernahm C. das Militärdepartement. Dort plante er v.a. die Anschaffung eines neuen Sturmgewehrs und des Kampfpanzers Leopard. Er überwachte auch die Neuorganisation der Geheimdienste, v.a. der Widerstandsorganisation P-26. 1990 wurde heftige Kritik an dieser Organisation laut, die der Nationalrat 1981 unterstützt hatte und die später vom Bundesrat aufgelöst wurde. C. demissionierte auf Ende 1983. 1992 setzte er sich mit grossem Engagement gegen den Beitritt der Schweiz zum EWR ein. C. ist Autor mehrerer geschichtl. Werke und polit. Essays. 1988-92 präsidierte er die neu gegr. Stiftung "Hist. Lexikon der Schweiz". Major.

Quellen und Literatur

  • Altermatt, Bundesräte, 557-562, (mit Publikationsverz.)
  • Hommages à Georges-André C. à l'occasion de ses 80 ans, 1995
Weblinks
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VIAF
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 7.2.1915 ✝︎ 8.9.2002

Zitiervorschlag

Alain Clavien: "Chevallaz, Georges-André", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.06.2003, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004730/2003-06-24/, konsultiert am 16.04.2024.