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Burg bei Murten

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Freiburg, Seebezirk, seit 1975 Teil der Gemeinde Murten. Kleines, bäuerliches Haufendorf oberhalb von Murten, auf der Hangkante der flachen Moränenhügel östlich des Murtensees und des Grossen Mooses. 1340 Chastel, 1394 Castro, 1413 Castro villa, 1510 Burg. 1850 216 Einwohner; 1880 187; 1900 246; 1950 187; 1970 167.

Früher wurde Unter- und Oberburg unterschieden, eine namengebende, doch weder archivalisch noch archäologisch nachgewiesene Feste dürfte in Oberburg gestanden haben. Vom 14. Jahrhundert an ist Burg als Teil der Herrschaft Murten belegt, die nach den Burgunderkriegen als gemeine Herrschaft an Bern und Freiburg kam, 1798 zu Freiburg allein. Das ehemalige Herrenhaus Manuel in Oberburg wurde 1892 Waisenhaus für den reformierten Seebezirk (nach Bränden 1964 und 1965 Abbruch). 1694 wurde eine deutschsprachige Schule für die Dörfer Altavilla, Burg bei Murten und Lurtigen gegründet. Der russische Revolutionär Alexander Iwanowitsch Herzen wurde 1851 Bürger des Orts.

Quellen und Literatur

  • Murtenkalender, 1936-1937.
  • B. Roth, «Die romanisch-deutsche Sprachgrenze im Murtenbiet während des 15. Jahrhunderts», in Freiburger Geschichtsblätter 53, 1965, v.a. 153-160.
Von der Redaktion ergänzt
  • Schöpfer, Hermann: Der Seebezirk II, 2000, S. 299-301 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Freiburg, 5). 
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1340: Chastel
1394: Castro
1413: Castro villa
1510: Burg

Zitiervorschlag

Hermann Schöpfer: "Burg bei Murten", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.03.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003214/2011-03-17/, konsultiert am 29.03.2024.