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Confignon

Die Kirche Saints-Pierre-et-Paul in Confignon, 2001 (Bibliothèque de Genève; Fotografie A. & G. Zimmermann).
Die Kirche Saints-Pierre-et-Paul in Confignon, 2001 (Bibliothèque de Genève; Fotografie A. & G. Zimmermann).

Polit. Gem. GE, am linken Rhoneufer gelegen. 1153 Cofiniacum. 1860 334 Einw.; 1888 276; 1900 282; 1950 541; 1970 1635; 2000 3033; 2010 4097; 2020 4491. Bei Les Boules wurde eine Nekropole aus röm. Zeit und den ersten nachchristl. Jahrhunderten entdeckt. Die Herren von C., die zunächst Vasallen der Grafen von Genf, dann der Grafen und Herzöge von Savoyen waren, besassen auf dem Lehen C. eine feste Burg. Obschon diese 1590 von den Genfern zerstört wurde, verzeichnete sie ein Kataster noch 1732. Im Jahr 1536 drang das mit Genf verbündete Bern in einen Teil der Grafschaft Genf ein; bis 1567 gehörte C. zur Berner Vogtei Ternier und ging dann mit dieser wieder ans Haus Savoyen. Die Herrschaft C. wurde 1598 zur Baronie erhoben. Bei der Annexion Savoyens durch Frankreich 1793 bildeten Bernex, Onex und C. eine einzige polit. Gemeinde. Durch den Vertrag von Turin wurde C. 1816 dem Kt. Genf zugeschlagen (Communes réunies). 1850 bzw. 1851 trennte sich C. von Bernex und Onex und wurde eine eigenständige Gemeinde. Die seit 1153 nachgewiesene Kirche Saints-Pierre-et-Paul war in Besitz des Genfer Benediktinerklosters Saint-Jean. Die Pfarrei gehörte dem Dekanat Vuillonnex an. Unter Berner Herrschaft trat sie zur Reformation über. 1589 wurde der kath. Kultus wieder eingeführt. Benoît Quimier de Pontverre, der v.a. deshalb bekannt ist, weil er den jungen Jean-Jacques Rousseau beherbergte, wirkte ab 1691 als Pfarrer in C. und soll zahlreiche Genfer zum kath. Glauben bekehrt haben. Er liess auch 1714 die 1332 von den Herren von C. errichtete Kapelle ausschmücken. Die Gem. war bis in die 1960er Jahre vom Weinbau geprägt, dann wurden die vormals landwirtschaftlich genutzten Flächen in Bauzonen (für niedrige Gebäude) umgewandelt. C. wurde zur Genfer Agglomerationsgemeinde. 2000 arbeiteten mehr als 80% der berufstätigen Bevölkerung ausserhalb der Gemeinde; der 3. Sektor stellte rund drei Viertel der Arbeitsplätze.

Quellen und Literatur

  • E. Ganter, C., 1976
  • A. Brulhart, E. Deuber-Pauli, Ville et canton de Genève, 1985, 330-332 (21993)
  • A. Brulhart, C., 2001
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Jacques Barrelet: "Confignon", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.08.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002900/2005-08-10/, konsultiert am 28.03.2024.