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Unterems

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Wallis, Bezirk Leuk, bildet seit 2013 mit Turtmann die Gemeinde Turtmann-Unterems. Am linksufrigen Hang hoch über dem Rhonetal gelegen, umfasste sie neben dem Dorf Unterems die Weiler Ze Schmidu, Feldishaus mit einer Muttergotteskapelle sowie Prupräsu. 1270 inferiorem hemesa. 1802 62 Einwohner; 1850 114; 1900 133; 1950 197; 2000 161.

Frühmittelalterliche Steinkistengräber zeugen von einer frühen Besiedlung. Unterems, das im 14. Jahrhundert zu Turtmann gehörte, erschien 1419 als selbstständige Gemeinde und gab sich 1457 eine Bauernzunft. 1479 gründete es mit Turtmann einen Gemeindeverband, in dem Unterems 1501 einen Fünftel aller Lasten und Ämter übernahm. Im 16. Jahrhundert erliess Unterems teilweise mit Oberems Gemeindestatuten. Zusammen mit Oberems löste es sich 1728 von der Pfarrei Leuk und bildete die Pfarrei Ems. Die heutige Pfarrkirche St. Bartholomäus in Unterems wurde 1803 erbaut und 1946, 1984 sowie 2008 renoviert. Seit 1952 verbindet eine Seilbahn, seit 1961 eine Strasse Unterems mit Turtmann. Neben Vieh- und Alpwirtschaft bietet vor allem der 3. Sektor Arbeitsplätze in Unterems. 2000 arbeiteten 67% der erwerbstätigen Einwohner im Tal, vor allem in Turtmann und in der Industrie in Visp und Steg, und gingen in Unterems teilweise einem landwirtschaftlichen Nebenerwerb nach.

Quellen und Literatur

  • A. Grichting, «Oberems und Unterems», in Wir Walser 17, 1979, 26-32

Zitiervorschlag

Alois Grichting: "Unterems", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.01.2017. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002725/2017-01-05/, konsultiert am 18.04.2024.