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Vernamiège

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Wallis, Bezirk Hérens, am rechten Ufer der Borgne gelegen, fusionierte 2011 mit Mase und Nax zur neuen Gemeinde Mont-Noble. Das Dorf Vernamiège liegt in einer Lichtung auf 1300 m Höhe. Ende 11. Jahrhundert Vernamesia, deutsch früher Ferneisi. 1850 185 Einwohner; 1900 244; 1950 330; 2000 144.

Funde aus der Latènezeit. Ab dem frühen 13. Jahrhundert befand sich Vernamiège im Besitz des Bischofs von Sitten und bildete mit Nax ein Meieramt. Vom 14. Jahrhundert bis 1798 gehörte es zum Zenden Sitten, 1798-1814 zum Distrikt bzw. Bezirk Hérémence, anschliessend zum Bezirk Hérens. Die Kapelle Saint-Antoine in Vernamiège wird 1461 erstmals erwähnt. Kirchlich unterstand der Ort der Pfarrei Nax, bis er 1915 eine selbstständige Pfarrei bildete (Kirche von 1913). Das traditionell landwirtschaftliche, teils auf Viehzucht und teils auf Subsistenzwirtschaft ausgerichtete Dorf versuchte, dem in den 1960er Jahren einsetzenden Bevölkerungsrückgang durch einen Ausbau ökotouristischer Angebote entgegenzuwirken.

Quellen und Literatur

  • A. Gaspoz, J.-E. Tamini, Essai d'histoire de la vallée d'Hérens, 1935 (Neudr. 1999)
  • G. Berthoud, Changements économiques et sociaux de la montagne: Vernamiège en Valais, 1967
  • C. Raemy-Berthod, Les sanctuaires de Nax, Vernamiège, Mase et Saint-Martin (Val d'Hérens), 1997

Zitiervorschlag

Catherine Raemy-Berthod: "Vernamiège", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.12.2016, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002709/2016-12-23/, konsultiert am 29.03.2024.