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Arzier

Polit. Gem. VD, Bez. Nyon, mit den Dörfern A. und Le Muids sowie dem Weiler Montant. 1306 Argie. 1764 317 Einw.; 1850 443; 1900 479; 1950 343; 2000 1811. Die Kartause Oujon begünstigte die Entstehung von A.: Um die Besiedlung ihrer weiträumigen Besitzungen zu fördern, gewährte sie 1304 den Siedlern zahlreiche Freiheiten (zinsfreie Güterleihe, Weide- und Waldnutzungsrechte, geringe Zins- und Fronlasten, Steuerbefreiung). 1536 ordnete Bern A. der Vogtei Nyon zu. Ein Achterrat (je vier Vertreter von A. bzw. Le Muids) stand der Gem. vor; nach 1657 tagte in A. ein Dorfgericht. 1664 löste die Gem. mit jährl. 1'300 Gulden sämtl. herrschaftl. Einkünfte von Bern ab. Die Kirche Saint-Antoine wurde 1306 Pfarrkirche; zur Pfarrei gehörten 1536-1713 Saint-Cergue und 1536-1687 Bassins. Der Waldwirtschaft (1300 ha) verdankte das Dorf seinen relativen Wohlstand. Erst 1980 wurden Gemeindesteuern eingeführt. Das in jüngster Zeit starke Bevölkerungswachstum ist auf Pendler (1990 75%), v.a. nach Genf, zurückzuführen. Der Creux du Cruaz steht seit 1987 unter Naturschutz. 1988 realisierte Vincent Mangeat ein Gemeinde- und Schulzentrum.

Quellen und Literatur

  • G. Rochat, Histoire d'A.-Le Muids, 1967
  • Notre-Dame d'Oujon, hg. von L. Auberson et al., 1999
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Sabine Carruzzo-Frey: "Arzier", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.05.2014, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002494/2014-05-22/, konsultiert am 28.03.2024.