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Aclens

Politische Gemeinde des Kantons Waadt, seit 1798 Bezirk Morges, auf einer Hochebene über dem rechten Ufer der Venoge gelegen. 1002 Astlegus. 1416 28 Haushalte; 1764 233 Einwohner; 1850 368; 1900 309; 1950 268; 1970 192; 2000 363.

1984 wurden in En Joux gut erhaltene Mauern eines römischen Gebäudes unbekannter Anlage ausgegraben. Nach der Ablösung von der Herrschaft Cossonay war die Herrschaft Aclens 1410-1665 mit jener von Vullierens vereint. 1675 wurde sie von der Stadt Morges erworben. Das Niedergericht Aclens (zwölf Mitglieder) umfasste Romanel und Bremblens. Die kommunale Verwaltung oblag einem Zwölferrat. Aclens war unter bernischer Herrschaft Teil der Vogtei Morges. Auf dem heutigen Gemeindegebiet befanden sich im Mittelalter neben der Siedlung Aclens die abgegangenen Dörfer Saint-Christophe und Chibi, in dem die Pfarrkirche lag. Seit der Reformation gehört Aclens zur Pfarrei Vullierens. Die 1740 erbaute Kapelle erhielt 1829 einen Glockenturm, unter gleichzeitiger Erhebung zur Filialkirche. Der Weiler Moulin du Choc am Ufer der Venoge (Anfang 17. Jh. erwähnt) war lange Zeit die einzige Gewerbesiedlung des bäuerlichen Dorfs. 1949 erfolgte eine Güterzusammenlegung, ab Mitte der 1960er Jahre der Aufbau einer Industriezone in der Ebene der Venoge.

Quellen und Literatur

  • «Chronique archéologique», in RHV, 1985, 120
  • M. Grandjean, Les temples vaudois, 1988, 224, 331, 475

Zitiervorschlag

François Béboux: "Aclens", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.06.2009, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002427/2009-06-23/, konsultiert am 28.03.2024.