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Bidogno

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Lugano, seit 2008 mit Corticiasca und Lugaggia Teil der Gemeinde Capriasca. Das in der oberen Capriasca auf der rechten Seite des Cassarate gelegene Bidogno umfasste das gleichnamige Dorf und den Weiler Lupo. 1570 Biadonio. 1574 270 Einwohner; 1801 539; 1850 489; 1900 543; 1950 401; 2000 296; 2007 324.

Bidogno: Situationskarte 2007 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Bidogno: Situationskarte 2007 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Das im 12. Jh. erw. B. ist als Dauersiedlung wohl im Zusammenhang mit der im Val Colla von den Einwohnern der Capriasca betriebenen transhumanten Weidewirtschaft entstanden. Die 1487 geweihte Pfarrkirche S. Barnaba ist aus einem Vorgängerbau mit Apsis hervorgegangen; ihr eindrücklicher, seitlich angebauter Glockenturm wurde um 1700 errichtet. Zur Pfarrei B., die sich 1615 von Tesserete löste, gehörten Somazzo, Treggia (Ortsteil von Lopagno) und Corticiasca (mit dem Ortsteil Carusio). Zur oberhalb des Dorfes gelegenen Kapelle S. Maria delle Grazie oder della Maestà (1646 erbaut) führt ein malerischer Pflasterweg, der von den Bildstöcken des Kreuzwegs gesäumt ist. Die Wirtschaft von B. gründete auf Ackerbau und Weidewirtschaft (Alp Musgatina von B. und Corticiasca gemeinsam genutzt) und den Einkommen aus der Emigration. Infolge des Niedergangs des 1. Sektors entvölkerte sich die Ortschaft im Lauf des 20. Jh.

Quellen und Literatur

  • A. Bari, La parrocchia di Bidogno, 1964
  • B. Campana, L. Campana, Villaggi e paesaggi di Val Colla, 1982
  • Valli di Lugano, hg. von F. Zappa, 1990

Zitiervorschlag

Antonio Gili: "Bidogno", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.12.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002139/2023-12-08/, konsultiert am 29.03.2024.