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Largario

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Blenio, bildet seit 2004 mit Castro, Corzoneso, Dongio, Leontica, Lottigna, Marolta, Ponto Valentino und Prugiasco die neue Gemeinde Acquarossa. Auf 847 m am rechten Hang des Bleniotals gelegen. 1980 war Largario mit 17 Einwohnern die kleinste Gemeinde der Schweiz und 1990 mit 27 Einwohnern die kleinste des Tessins. 1207 Largario. 1602 56 Einwohner; 1808 74; 1850 75; 1900 53; 1950 36; 2000 25; 2003 27.

Largario: Situationskarte 2003 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Largario: Situationskarte 2003 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Im 12. Jahrhundert gehörte sie zur Nachbarschaft (vicinanza generale) von Olivone, Campo und Largario, die noch heute eine einzige Bürgergemeinde bilden. Largario wurde wahrscheinlich um 1300 zur selbstständigen Pfarrei. Die 1283 erwähnte Kirche Santi Pietro e Paolo wurde 1765-1767 umgebaut. Binnen- und Auswanderung führten im 19. und 20. Jahrhundert zu einem beträchtlichen Bevölkerungsrückgang. Um 2000 war die Hälfte der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft tätig, die Hälfte arbeitete ausserhalb Largarios. Von 1969 bis zur Eingemeindung war ein vom Staatsrat ernannter geschäftsführender Gemeindesekretär für die Gemeindeverwaltung verantwortlich. Im Jahr 2000 wurde die Bürgergemeinde von Olivone, Campo und Largario für ihren Einsatz bei der Waldpflege mit dem Binding-Preis geehrt.

Quellen und Literatur

  • MDT, Ser. 3
  • F. Ambrosetti et al., Blenio 71, 1972
  • L. Solari, Blenio: una valle a confronto, 1998

Zitiervorschlag

Sonia Fiorini: "Largario", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.03.2021, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002054/2021-03-04/, konsultiert am 28.03.2024.