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Lumino

Politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Bellinzona. Die Gemeinde erstreckt sich rechts der Moesa bis zum Piz de Molinera und links bis zu den Monti Loga, während das Dorf Lumino an deren rechten Ufer liegt. 1168 locus Lugomini, deutsch früher Lugmin. 1583 350 Einwohner; 1698 358; 1801 297; 1850 522; 1900 588; 1950 600; 2000 1127; 2010 1294; 2020 1574.

Lumino: Situationskarte 2022 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Lumino: Situationskarte 2022 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Die günstige Lage am Eingang zum Misox und die alten Befestigungen in unmittelbarer Nachbarschaft weisen auf eine frühe Besiedlung hin. Die auf Gemeindegebiet liegenden Tafelgüter des Bischofs von Como wurden im 12. Jahrhundert an Capitanei von Locarno verliehen. Das Gemeindeverzeichnis der Grafschaft Bellinzona erwähnt Lumino 1335; schon 1242 erscheint Lumino zusammen mit Castione in einer Nachbarschaft, die 1818 aufgelöst wurde. Verschiedene Güter und Zehntrechte gehörten der Pfarrkirche von Bellinzona. Die 1237 erwähnte Kirche San Mamete wurde vor 1591 Pfarrkirche. Die Grenze zum bündnerischen San Vittore wurde nach jahrhundertelangen Streitigkeiten 1776 endgültig festgelegt. Während des Baus der neuen Fahrstrasse über den San Bernardino verboten die kantonalen Behörden 1818 den Bewohnern von Lumino, am Strassenstück zwischen der Brücke über die Moesa und der Grenze zu Graubünden Verbesserungen vorzunehmen. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts veränderte die Errichtung zahlreicher neuer Wohnhäuser (2000 arbeiteten 73% der aktiven Bevölkerung ausserhalb der Gemeinde) sowie die Ansiedlung einer kleinen, aber blühenden Industrie das ländliche Erscheinungsbild Luminos.

Quellen und Literatur

  • Gilardoni, Inventario, 223-232
  • M. De Gottardi, Cenni storici su Lumino, Castione e Monticello, 1980
  • Lumino, hg. von S. Vassere, T. Pellanda, 2002

Zitiervorschlag

Giuseppe Chiesi: "Lumino", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.09.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002038/2023-09-14/, konsultiert am 29.03.2024.