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Lipperswil

Ehem. Ortsgem. TG, Bez. Kreuzlingen. Das am Südhang des Seerückens nördlich der Autobahn gelegene L. mit Hattenhausen und Hefenhausen ist seit 1995 Teil der polit. Gem. Wäldi. 1252 Luimprechtswilær. 1850 307 Einw.; 1900 293; 1950 247; 1990 258. 1284 verkauften die Frh. von Bürglen L. samt Kirchensatz den Chorherren von St. Johann in Konstanz, die das niedere Gericht bis 1798 besassen. Hattenhausen und Hefenhausen bildeten ein Gericht, das die Schlossbesitzer von Salenstein und Hard abwechselnd bis 1798 verwalteten. Die Kirche, ehem. Filiale von Wigoltingen, schloss sich 1529 der Reformation an. Neben Raperswilen betreute der Pfarrer von L. nach 1723 Wäldi sowie ab 1895 auch Sonterswil. 1803-05 gehörte L. zur Munizipalgem. Müllheim, danach bis 1994 zur Munizipalgem. Wäldi. 1812 wurden die Ortsgem. Hattenhausen-Hefenhausen und L. zur Ortsgem. L. vereinigt. Im 19. Jh. lösten Obstbau, Vieh- und Milchwirtschaft den Ackerbau ab; Rebbau wurde bis ins 20. Jh. betrieben. Die Mühle (1301 bezeugt) brannte 1895 nieder. Im 19. Jh. boten eine Weberei sowie eine Schusterei, um 1900 dann eine Stickerei, eine Sägerei und eine Käserei Beschäftigung. Heute prägen der Freizeitpark Conny-Land der Zirkusfam. Gasser und der 1999 eröffnete Golfplatz die Ortschaft.

Quellen und Literatur

  • Hinweisinventar alter Bauten und Ortsbilder im Kt. Thurgau, Ms., 1995, (StATG)
  • NZZ, 7.7.2004
Von der Redaktion ergänzt
  • Abegg, Regine; Erni, Peter; Raimann, Alfons: Rund um Kreuzlingen, 2014, S. 392-401 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, 8). 

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Lipperswil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.09.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001942/2006-09-14/, konsultiert am 29.03.2024.