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Ellighausen

Ehem. Ortsgem. TG, polit. Gem. Kemmental, Bez. Kreuzlingen. Das bis 1996 zur ehem. Munizipalgem. Alterswilen gehörende Bauerndorf liegt abseits der Durchgangsrouten im oberen Kemmental und umfasst E. (1331 Adlikusen), Bächi (1259 Baecho), Geboltschhusen (1385 Geboltzhusen) und Neumühle. 1850 179 Einw.; 1900 150; 1950 136; 1990 96. E. gehörte ursprünglich zur Konstanzer Bischofshöri. Spätestens ab Mitte des 13. Jh. Teil der Vogtei Eggen, kam es 1447 unter die Gerichtsherrschaft des stadt-konstanz. Raitiamts (Raitigericht), wo es bis 1798 verblieb. Pfarrgenössig war E. zunächst nach St. Stephan in Konstanz, dann nach Tägerwilen, seit dem 13. Jh. stets nach Alterswilen. Nach der Reformation 1529 gingen die wenigen Katholiken nach Bernrain zur Kirche, seit 1831 gehören sie zur Pfarrei Emmishofen. Die Rechte der Gem. wurden 1490 in der Gerichtsoffnung und 1677 in einem Gemeindebrief festgelegt. Im 19. Jh. löste die Vieh- und Milchwirtschaft den Kornbau in drei Zelgen ab, 1967-87 fand eine Güterzusammenlegung statt. Die 1973 gegr. Baumschulen Dickenmann decken einen Viertel des schweiz. Obstbaumbedarfs. Die 1729 am Furtibach erstellte Neumühle ging 1984 wieder ein; der gestaute Bach dient heute der Aufzucht von Jungfischen. 1870-1910 florierte in E. die Handstickerei. Ende des 20. Jh. war E. nach wie vor agrarisch geprägt.

Quellen und Literatur

  • H. Nater, Neuwilen, E., Lippoldswilen, 1971
  • H. Maurer, «Die Bischofshöri», in Freiburger Diözesan-Archiv 100, 1980, 9-25
  • M. Kernen, Kemmental, 1991
Von der Redaktion ergänzt
  • Abegg, Regine; Erni, Peter; Raimann, Alfons: Rund um Kreuzlingen, 2014, S. 240-242 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, 8). 

Zitiervorschlag

André Salathé: "Ellighausen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.08.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001921/2004-08-11/, konsultiert am 29.03.2024.