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Gottshaus

Ehem. Ortsgem. TG, seit 1996 Teil der polit. Gem. Hauptwil-G., Bez. Bischofszell. 1803-1995 bildete G. eine Ortsgem. der Munizipalgem. Hauptwil. Das östlich von Bischofszell in einer Hügellandschaft gelegene G. umfasste mit dem Kirchendorf Sankt Pelagiberg ca. 40 Höfe und Weiler. In der 2. Hälfte des 13. Jh. Gottshaus. 1850 781 Einw.; 1900 676; 1950 798; 1980 707; 1990 811. Die Höfe von G. dürften zur Ausstattung des im 9. Jh. vom Konstanzer Bf. Salomo I. gegr. Chorherrenstifts St. Pelagius in Bischofszell gehört haben. Vom MA bis 1798 bildete G. als Pelagi-G.-Gericht ein Niedergericht des Stifts (bischöfl.-konstanz. Obervogtei Bischofszell). Die ab 1486 belegte Kapelle St. Pelagiberg gehörte zur Pfarrei Bischofszell und wurde 1535 in der Gegenreformation eine Wallfahrtskirche (1726 dem Chorherrenstift inkorporiert). 1908 löste sich der östl. Teil der Gem. G. von Bischofszell und bildet seither die kath. Kirchgemeinde St. Pelagiberg. Die 1430 vom Stift angelegten Weiher (Fischzucht) dienten im 17.-19. Jh. der Textilindustrie in Hauptwil und stehen seit 1946 unter Naturschutz. Die Landwirtschaft ist bis heute der wichtigste Erwerbszweig geblieben: Der Ackerbau wurde gegen Ende des 19. Jh. von Viehzucht, Milchwirtschaft (zahlreiche Käsereien) und Obstbau abgelöst.

Quellen und Literatur

Zitiervorschlag

Verena Rothenbühler: "Gottshaus", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001871/2005-11-30/, konsultiert am 28.03.2024.