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Unterbözberg

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Brugg, seit 2013 mit Gallenkirch, Linn und Oberbözberg zur neuen Gemeinde Bözberg fusioniert. Die von der Route über den Bözberg durchquerte Streusiedlung umfasste das Dorf Ursprung, die Weiler Kirchbözberg, Egenwil, Alt- und Neu-Stalden, die Überbauung Hafen und Einzelhöfe. 1873 erfolgte die Teilung der damaligen Gemeinde Bözberg in Oberbözberg und Unterbözberg. 1189 Bozeberch. 1764 ca. 344 Einwohner; 1880 505; 1900 410; 1950 492; 2000 749.

Im Mittelalter war Unterbözberg eine geschlossene Grundherrschaft der Grafen von Habsburg, die im 11./12. Jahrhundert Rodungen durchführen liessen. Es gehörte zum Amt Bözberg, das 1377 mit der Herrschaft Schenkenberg vereinigt wurde. Die ältesten Teile der Kirche St. Michael in Kirchbözberg stammen aus dem 11./12. Jahrhundert, die Kapelle auf der Passhöhe wurde 1528 während der Reformation aufgehoben. Die Katholiken sind nach Brugg kirchgenössig. Kirch- und Zehntherren waren ursprünglich die Grafen von Habsburg (ab 1232 von Habsburg-Laufenburg), 1336 die Herren von Boswil, 1389 das Frauenkloster Wittichen (Schwarzwald), 1544 die Herren von Hallwyl, 1588/1589 die Stadt Brugg zu zwei Dritteln und 1599 die Stadt Bern zu einem Drittel. In Unterbözberg gab es eine Mühle und eine Schmiede, in der Neuzeit ergänzte Baumwollverarbeitung im Verlagssystem die Landwirtschaft. Die Güterregulierung wurde 1983 abgeschlossen. 2005 war Unterbözberg eine Wohngemeinde, die Landwirtschaft stellte 43% der Arbeitsplätze.

Quellen und Literatur

  • M. Baumann, Leben auf dem Bözberg, 1998
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Max Baumann: "Unterbözberg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.09.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001711/2016-09-12/, konsultiert am 28.03.2024.