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Oberflachs

Ehemalige politische Gemeinde AG, Bezirk Brugg, die 2014 mit Schinznach-Dorf zur neuen Gemeinde Schinznach fusionierte. Strassendorf im Grund des Schenkenbergertals mit dem talauf- und westwärts gelegenen Schloss Kasteln. 1342 Obreflaht. 1764 215 Einw.; 1850 512; 1900 428; 1950 364; 2000 468. Div. Funde röm. Ziegel und Münzen. O. gehörte niedergerichtlich vom SpätMA bis 1732 zur Herrschaft Kasteln. Das Hochgericht lag bei der Vogtei Schenkenberg und wurde 1460 von der Stadt Bern übernommen. Das Dorf kam 1732, als die Stadt Bern die Herrschaft Kasteln erwarb, zur neuen Landvogtei Kasteln. O. war nach Veltheim kirchgenössig. 1607 ist das Dorf als Gem. fassbar. O. galt wie das ganze Schenkenbergertal im 18. Jh. als besonders arm. Neben dem Getreidebau bildete v.a. der Weinbau ab dem 17. Jh. einen wichtigen Erwerbszweig, ging aber ab 1850 wegen Rebkrankheiten und Reblaus zurück. Die Armut und Weinbaukrise zwang viele Einwohner insbesondere in den 1880er Jahren zur Auswanderung nach Übersee. Der Weinbau erholte sich wieder, so dass 1990 22 ha bewirtschaftet wurden. Seit den 1970er Jahren entstanden neue Einfamilienhausquartiere. Die Zahl der Wegpendler überstieg schon 1960 diejenige der in O. arbeitenden Berufstätigen. 2005 stellte der 1. Sektor noch 28% der Arbeitsplätze in der Gemeinde. Eine Fusion von O. mit vier weiteren Gemeinden scheiterte 2009 an der Ablehnung von Veltheim.

Quellen und Literatur

  • O. und seine Gesch., 2000
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Felix Müller (Brugg): "Oberflachs", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.09.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001701/2016-09-19/, konsultiert am 29.03.2024.